Stopp! Reißen Sie nicht gleich alle unbekannten Sämlinge raus, es könnten hübsche Blumen sein. Legen Sie lieber ein Gartenbackup an für magere Zeiten oder teilen Sie überschüssige Pflanzen mit Gartenfreunden.
Sämlinge sind oft die schönsten Lückenfüller
Sobald unbekannte Sämlinge im Beet auftauchen, kommt schnell die Hacke ins Spiel. Doch halt, nicht so schnell mit den jungen Pferden. Denn bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die ein oder andere Jungpflanze doch als hübsche Sommerblume oder Ableger einer Staude.
Also retten Sie gefundene, kräftige Sämlinge, wenn Sie noch Platz im Garten haben. Falls wenn nicht: einfach topfen und fürs Erste sichern! Man weiß ja nie, ob alle Pflanzen die Eisheiligen unbeschadet überleben. Selbst wenn, ergeben sich da und dort immer wieder Lücken. Wie gut, wenn Sie dann rechtzeitig noch ein paar schöne Pflanzen in petto hat.
Erfahren Sie im Schwesterblog Wo Blumenbilder wachsen:
- Warum es sich lohnt, Sämlinge und Jungpflanzen zu sichern
- Wie und wo Sie Jungpflanzen für den Fall der Fälle parken
- Wie Sie ein Backup Ihres Gartens anlegen
- Was Sie über Pflanzen mit langen Pfahlwurzeln wissen sollten
Sämlinge sichern und Lücken schließen. Das kostenlose Garten-Backup
Welche Sämlinge wachsen oft und gerne ungefragt?
Das kommt ganz auf die Pflanzen in Ihrem Garten an. Allgemeingültige Regeln gibt es nicht. In meinem Garten vermehren sich häufig:
- Astern Vermehren sich durch Ausläufer und Selbstaussaat sehr stark und tauchen überall im Garten auf.
- Prachtkerze Gaura lindheimerii, treibt sehr spät aus, aber überlebt hiesige Winter dennoch sehr gut – solange der Standort stimmt. Nur Staunässe verträgt sie nicht.
- Kalifornischer Goldmohn, mag es heiß, karg und trocken. Da, wo sonst nichts wächst, fühlt sich Goldmohn pudelwohl.
- Schmuckkörbchen, Kosmeen, ohne sie, kein Sommer.
- Kapuzinerkresse, braucht jeder Garten. Zur Abwehr von Läusen, für die gute Küche und fürs Auge.
- Mohn in allen Variationen.
- Flammenblume, Phlox
- Graslilie, liebt trockene, karge, sonnige, heiße Standorte und ist überaus robust – und blüht hübsch. Was will man mehr.
- Hornveilchen
- Mauerpfeffer, Sedum. Egal ob Teppichsedum oder die schöne Fetthenne. Mauerpfeffer braucht jeder Garten, weil er pflegeleicht ist, magerste Standorte in Bienenweiden verwandelt, und hilft, Gartenwege sauber zu halten.
- Katzenminze in rauen Mengen. Besser man pflanzt diese Staude noch „vor“ dem Garten, sonst kommen noch mehr Nachbarskatzen.
- Kornblumen, unglaublich schöne blaue Blüten. Erst schwärmen Bienen für sie, dann holen sich Distelfinken die Samen.
- Gelbe Wucherblumen. Wachsen in Pflasterfugen und in mageren, sonnigen, trockenen Standorten. Keinerlei Pflege nötig.
- Wunderblumen
- Jungfer im Grünen, Nigella, ein Glücksfall für „schwierige“ Ecken. Kommt immer wieder, blüht hübsch von Frühling bis zum Herbst in mehreren Generationen.
- Mutterkraut, wild, hoch allergen, toll für Blumensträuße, Rosenbegleiterin.
- Akeleien wachsen am liebsten dort, wo sie sich selbst aussäen.
- Frauenmantel, Bodendecker für halbschattige Standorte. Robust, schön für Blumensträuße, Rosenbegleiter.
- Spornblume
- Schafgarbe
- Duftsteinrich
- Milchstern
- Einjähriger Rittersporn, kommt jedes Jahr zuverlässig wieder und wird sogar von Schnecken verschont.
- Lavendel
- Blauer Lein / Staudenlein
- Lenzrosen
- Veilchen / Pfingstveilchen
- Ringelblumen
- Tränendes Herz
- Schönhütchen, robuste, 170 cm Staude mit gelben Blüten, die aussehen, als hätte sie just der Wind zerzaust.
- Sterndolden Astrantia
- Purpur-Sonnenhut
- Gelber Sonnenhut Rudbeckia
- Oktober-Sonnenhut, Rudbeckia triloba
Bleibt die Frage, woran Sie die Jungpflanzen erkennen? Im Gartenblog nebenan zeige ich Fotos einiger Jungpflanzen ohne Blüten, und zum Vergleich die blühende Pflanze. Danach sehen auch Sie ein bisschen klarer.