Warum Baumpfingstrosen?
Eine Baumpfingstrose liefert Blüten der Superlative. So groß wie Kuchenteller, mit goldenen Staubgefäßen und in einem Rot, wie aus 1001er Nacht. Ich liebe meine Baumpfingstrosen, obwohl sie ein wenig heikler sind, als andere Pfingstrosen. Zumindest Gartenanfänger vertun sich oft mit der Pflege, was wirklich ein Jammer ist. Denn gute Pflege ist ein Muss bei diesem wertvollen Gehölz. Wobei gute Pflege mehr mit lassen zu tun hat, als mit tüddeln.
Zukunftspflanze Strauchpfingstrose | Video
Was unterscheidet Baumpfingstrosen von Staudenpfingstrosen?
Baumpfingstrosen, auch Baumpäonien oder Strauchpfingstrosen, botanisch Paeonia suffruticosa sind Gehölze. Sie werden nicht wie Bauern- oder Staudenpfingstrosen jedes Jahr bodentief abgeschnitten. Stattdessen verholzen ihre Äste mit der Zeit und bilden schon nach wenigen Jahren einen sehenswertes malerisches Gehölz.
Das Geheimnis schöner Baumpfingstrosen: 12 Pflegetipps.
- Setzen Sie Strauchpfingstrosen in einen sehr gut drainierten, gerne auch sandig-kiesigen oder sandig-lehmigen Boden. Wasser muss sofort abfließen.
- Der Standort muss sonnig sein und luftig, damit feuchte Blätter schnell trocknen können.
- Düngen Sie im Frühling im März nur wenig, aber mit organisch-mineralischen Dünger für Stauden oder Gehölze. Eine zweite kleine Düngergabe nach der Blüte Ende Juni kann sein, muss aber nicht.
- Verwenden Sie KEINEN Kompost. Er forciert eine tückische Pilzkrankheit, die Baumpfingstrosen über kurz oder lang niederstreckt.
- Verwenden Sie KEIN Blaukorn! Er schadet schon bei der Produktion die Umwelt und enthält zu viel Stickstoff. Zu viel Stickstoff macht Triebe weich und anfällig für Pilzerkrankungen.
- Unterpflanzen Sie das Gehölz NICHT mit Stauden. Setzen Sie allenfalls Bodendecker wie Teppichsedum an den Rand des Wurzelbereichs. Sie werden feststellen, dass unter einer Baumpfingstrose ohnehin kaum etwas wächst.
- Entfernen Sie Unkraut zeitnah, aber selektiv um Wurzeln nicht zu verletzen.
- Schneiden Sie direkt nach der Blüte verblühte Samenstände ab, um die Mutterpflanze zu schonen.
- Gießen Sie, wenn überhaupt, nur selten. Eine etablierte Baumpfingstrose braucht nur ganz selten zusätzliche Wassergaben, selbst in trockenen, heißen Sommern.
- Entsorgen Sie dunkel gefleckte Blätter sofort im Hausmüll. Es handelt sich um die Blattfleckenkrankheit der Pfingstrosen. Weitere Infos dazu im Schwesterblog.
- Entfernen Sie im Spätherbst alle Blätter, auch die herunter gefallenen und entsorgen Sie diese im Hausmüll. Alte Blätter übertragen Pilzkrankheiten und deshalb müssen sie alle weg.
- Schneiden Sie im Spätwinter / Vorfrühling tote Äste und Spitzen ab.
Wissenswertes über die Zukunftspflanze Strauchpfingstrose auch im Schwesterblog „Wo Blumenbilder wachsen“ gleich nebenan.
Woher stammen Baumpfingstrosen?
Baumpfingstrosen stammen ursprünglich aus China. Dort wurden sie bereits 1000 v. Chr. kultiviert.
Sind Strauchpfingstrosen giftig?
In der Traditionellen Chinesischen Medizin TMC wird die Wurzelrinde als Heilpflanze mit krampflösender Wirkung verwendet, obwohl das Gehölz für den Menschen leicht giftige Substanzen (Esterverbindungen) enthält. Ich würde von der Einnahme dringend abraten. Wenn Sie krank sind, gehen Sie bitte zum Arzt.
Wie meine Liebe zur Chinesischen Strauchpfingstrose begann …
Mein neuer Garten war längst noch nicht angelegt, da entdeckte ich auf einer Gartenmesse zum ersten Mal eine Baumpfingstrose. Die Pflanze war nicht groß, sondern bestand nur aus einem ziemlich sparrigen Ast und zwei, drei angeschwollenen Knospen. Das Etikett machte jedoch Hoffnung auf etwas Besonderes und so nahm ich die Baumpfingstrose mit nach Hause. Das ist inzwischen 24 Jahre her.
Das Gehölz, von dem ich zunächst nur wenig Ahnung hatte, setzte ich ganz an den Rand des Westbeets. Im ersten Jahr zeigte sich noch keine einzige Blüte aber schon im nächsten Jahr blühten tatsächlich drei Kuchenteller große blutrote Blüten auf. So gigantische Blüten hatte ich bis dahin noch nicht gesehen.
Meiner Baumpfingstrose gefiel es offensichtlich gut in meinem Garten, so gut, dass ich irgendwann mir eine zweite kaufte und diese direkt neben der Terrasse pflanzte. Was für ein Glück, dass dort zufällig der richtige Platz für Baum- und Strauchpfingstrosen ist: Trocken, sonnig, sehr gut drainiert. Alles andere würde dort auf dem aufgefüllten Schotterbeet nicht gedeihen. Meiner gelben Baumpfingstrose gefällt’s prächtig dort oben.
… und wie es endete
Inzwischen gibt es leider nur noch eine einzige, gelbe Baumpfingstrose in meinem Garten. Es hat sich nämlich herausgestellt, dass Baumpfingstrosen weder feuchten Lehmboden noch Kompost mögen sondern, ganz im Gegenteil, lieber trocken und sehr sonnig stehen. Sie wollen weder gegossen werden noch darf man den Boden unter ihnen mechanisch bearbeiten. Tut man es doch, schleicht sich schnell eine Pilzerkrankung ein, die das Ende der Baumpfingstrose bedeuten kann.
Das Schicksal meiner roten Baumpfingstrose war damit nach wenigen Jahren entschieden. Was bleibt ist die Erinnerung an ein wunderschönes Gehölz, mit einem exotisch anmutenden Austrieb und gigantischen Blüten. Am Morgen ihres Erwachens waren sie immer am schönsten. Ein orientalisches, dunkles Rot und mittendrin goldene Staubgefäße, die bis mittags frei lagen und schon abends, zumindest an heißen Tagen, fast schon hinüber waren. Das Glück mit Blüten der Baumpfingstrosen ist leider von sehr kurzer Dauer. Es sei denn, die Blüte befindet sich auf einem Kissen, wie diesem.
Jetzt hat sich eine Kundin aus Kissenbrück für ein großes Blumenkissen Pfingstrose entschieden. Nomen est Omen! Ich wünsche schon jetzt lange Freude mit diesem kuschelweichen Blumenkissen.
Blumenkissen Pfingstrosen
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