Mein Gartenjahr hat 12 Monate. Ihr Gartenjahr ist leider wesentlich kürzer? Das muss nicht sein. So wird Ihr Garten länger attraktiv.

Für manche Gartenbesitzer endet die Blumensaison schon Anfang August. Das ist wirklich schade und passiert überall dort, wo Koniferen und langweiliger Rasen scheinbar wichtiger sind als blühende Pflanzen. Wenn sich dann die Gartenbesitzer auch nicht an den Sommerschnitt der Rosen herantrauen und laufend vergessen, ihre Sommerblumen auszuputzen, gibt es nur noch einen grauen Herbst. Das muss nicht sein.

1. Es wird durchgeblüht!

Der Herbst ist die beste Jahreszeit zum Pflanzen von Stauden, Gehölzen und natürlich auch zum Stecken von Blumenzwiebeln. Wenn Sie also dabei sind, das kommende Gartenjahr vorzubereiten, machen Sie sich am besten einen Jahreszeitenplan. Tragen Sie darin ein, welche ihrer vorhandenen Pflanzen wann blühen. Für die Monate, die bislang mit langweiligen Blühpausen nerven, besuchen Sie eine gut sortierte Staudengärtnerei und lassen Sie sich beraten.

2. Putzen Sie Ihre Rosen.

Der erste kritische Monat ist in vielen Gärten oft schon der Juli. Dann wenn der erste Rosenflor gerade vorbei ist. Der wissende Rosenfreund kümmert sich jetzt um den Sommerschnitt der Rosen, düngt noch einmal und wartet geduldig auf das erneute Durchtreiben der Rosen. Es dauert etwa vier bis sechs Wochen, bis Rosen den nächsten großen Flor ansetzen. Profis pinzieren Knospen, damit erst gar keine Blühpausen entstehenaber das ist wieder ein anderes Thema und führt an dieser Stelle viel zu weit vom eigentlichen Thema ab.

3. Bringen Sie Farbe in den Juli – mit Taglilien!

Wer Taglilien in seinem Garten hat, muss den Juli nicht fürchten. Denn pünktlich mit dem Verblühen der Rosen, blühen die meisten Hemerocallis so richtig auf. Kleinblütige Sorten, wie Stella d’Oro zeigen zwar schon im Mai die ersten Blüten aber ein Großteil der großblumigen Taglilien drehen erst im Juli so richtig auf. Es lohnt sich zu dieser Zeit Hemerocallis-Schaugärten zu besuchen, um sich einen Überblick über die Sortenvielfalt zu verschaffen.

 

Taglilie Christmas Is verzaubert im Juli

Blumenbild Taglilie Christmas Is verzaubert im Juli

Auch Lilien und viele einjährige Sommerblumen haben im Juli (oder früher) ihren großen Auftritt. Doch leider, leider versäumen viele Gartenbesitzer, Einjährige regelmäßig auszuputzen. Mit fatalen Folgen!

4. Entfernen Sie alles Verblühte sofort!

Im August ist dann die hohe Zeit der Prachtstauden. Sonnenhüte (Echinacea und Rudbeckia) gibt es inzwischen in so vielen Spielarten. Da ist sicher für jeden Geschmack etwas dabei. Ebenso bei allen Stauden, die die Sonne mit im Namen tragen wie beispielsweise Staudensonnenblumen, Sonnenauge, Mädchenauge und Sonnenbraut. Sie alle blühen wochenlang, teilweise sogar bis zum Frost. Vorausgesetzt Sie beherzigen diese goldene Erfolgsregel: Schneiden Sie alles Verblühte sofort ab.

Die Natur blüht nicht um uns zu gefallen, sondern einzig und alleine um Nachwuchs zu produzieren. Schafft sie das nicht, weil der Fruchtknoten entfernt wird, produziert die Pflanze solange es nur geht immer neue Blüten. Zweiter Aspekt dabei ist: Die Pflanze wird durch das regelmäßige Ausputzen daran gehindert, Kraft in ihre Früchte zu stecken, was jedes Mal auf Kosten der Blüten geht.

Je später das Jahr, desto mehr Astern, Chrysanthemen, Dahlien, Herbstmargeriten  und Herbstanemonen kommen ins Spiel. Gut sortierte Staudengärtner liefern jede Menge Ideen für jeden Standort.

Blumenbild Helenium Rauchtopas

Sonnenbraut Helenium Rauchtopas blüht üppig vor einem weißen Blütenmeer mit Astern

5. Pflanzen Sie standortgerecht.

Eine weitere wichtige Regel für erfolgreiches Gärtnern ist: Bedenken Sie bei der Auswahl Ihrer neuen Pflanze den zukünftigen Standort. Es ist nicht sinnvoll, Bauernhortensien beispielsweise auf sandigen Boden auf der sonnigen, heißen Südseite des Gartens zu pflanzen. Selbst wenn es Ihnen gelänge, den Boden feucht zu halten, die Hortensie leidet dennoch. Sie bekommt Sonnenbrand und sieht mit verbrannten Blättern und Blüten bald erbärmlich aus. Wenn Sie also Hortensien lieben, gönnen sie ihr ein halbschattiges Plätzchen und sie wird es mit Blütenreichtum und gesundem Wachstum danken.

Gleiches gilt umgekehrt natürlich auch für Sonnenanbeter im Schatten. Manche überleben knapp die Tortur, neigen dann jedoch viel weniger Blüten, als stünden sie auf ihrem Wunschplatz in voller Sonne. Entscheidend bei der Auswahl der richtigen Pflanzen sind der Standort und die Beschaffenheit des (natürlich vorhandenen) Bodens. Letzteres bezieht sich beispielsweise auf Moorbeetpflanzen wie Hortensien, Azaleen, Rhododendron oder Erika. Alle vier bevorzugen sauren Boden. Sie könnten versuchen den vorhandenen Boden chemisch zu säuern aber auf Dauer bleibt der Erfolg dennoch aus. Regenwasser neutralisiert binnen weniger Wochen und Monate den Boden erneut. Die Pflanzen kümmern, zeigen helle, ungesunde Blätter. Davor kann die richtige Sortenwahl schützen. Noch besser ist es jedoch, einfach die besonderen Ansprüche dieser Moorbeetpflanzen zu akzeptieren. Schließlich muss nicht jeder einen Rhododendron im Garten haben. Für jede Pflanze gibt es wunderbare Alternativen, die mit jedem normalen Gartenboden vorlieb nehmen. Fragen Sie die Baumschule oder die Gärtnerei Ihres Vertrauens.