Zimmerpflanzen für dunkle Ecken kommen auch im lichtarmen Winter mit ihrem jeweiligen Standort zurecht. Egal ob sie in einem Regal stehen, auf dem Sideboard, mitten im Zimmer oder im Treppenhaus, sie sind echte Überlebenskünstler und schenken Pflanzenfreunden die Freiheit, Räume (fast) überall zu begrünen. Vorausgesetzt, Sie kennen ihre besonderen Ansprüche und Wünsche.
Wo wachsen schattenverträgliche Zimmerpflanzen in freier Natur?
Von Natur aus stehen die meisten Zimmerpflanzen natürlich lieber hell, wenn auch ohne direktes, grelles Sonnenlicht. Beste Beispiele dafür liefert die Natur: Im Regenwald, woher ja viele beliebte Zimmerpflanzen ja ursprünglich stammen, ist auf den unteren Plätzen Licht absolute Mangelware. Licht, insbesondere direktes Sonnenlicht gibt es nur auf den oberen Etagen hoher Bäume. Deswegen siedeln sich dort auch viele Aufsitzerpflanzen (Epiphyten), wie Orchideen, Bromelien oder Nestfarne, in Astmulden an.
- Die beliebte Monstera hat Löcher in ihren großen Blättern, damit Licht dort hindurch scheinen kann und so auch ihre darunter liegenden Blätter Photosynthese betreiben können.
- Farne krallen sich in Felsspalten von finsteren Eingängen von Höhlen fest
- und selbst im Inneren von Höhlen wachsen pflanzliche Spezialisten.
Dagegen steht ein Sideboard im Wohnzimmer nahezu im hellen Rampenlicht.
Die besten 12 Zimmerpflanzen für dunkle Ecken
- Bubikopf, Soleirolia soleirolli, wächst gerne am Nordfenster und überall dort, wo es zwar hell, aber nicht sonnig ist. Stellen Sie seinen Topf auf eine Drainageschicht aus Seramis denn sein Wurzelballen darf weder zu nass, noch zu trocken stehen.
- Buntnessel, bringt Farbe ohne Blüten in schattige Bereiche. Die Buntnessel lässt sich schnell und einfach mit Stecklingen vermehren. Die pflegeleichte Pflanze möchte einmal in der Woche ein Tauchbad nehmen – also nur der Topf mit dem Wurzelballen.
- Drachenbaum, bot. Dracaena, er sieht aus wie ein Palme, ist aber keine. Die Pflanze erscheint regelmäßig beim Discounter, meist noch ohne Stamm aber der wächst schnell heran. Der Drachenbaum mag es warm und liebt hohe Luftfeuchtigkeit. Wird er zu groß, können Sie ihn kappen, er treibt aus dem Stamm zuverlässig wieder aus. Setzen Sie den abgeschnittenen Schopf im Frühling in sandige Erde, stülpen Sie eine Klarsichtbeutel über den Steckling, und schon wächst ein neuer Drachenbaum heran.
- Der blaue Paul, Streptocapus, Drehfrucht. Eine hübsche, dauerblühende Zimmerpflanze, die den Sommer gerne draußen verbringt. Blüht jahrelang, lässt sich durch Stecklinge kinderleicht vermehren.
- Zimmerefeu, fragen Sie im Handel speziell nach einer Efeusorte fürs Zimmer. Die Pflanze kann im Sommer auch draußen stehen – natürlich schattig. Als Hängepflanze im Regal macht sich Zimmerefeu gut, insbesondere panaschierte Sorten mit weiß-grün oder gelb-grün gemaserten Blättern.
- Sanseverie, die klassische Schwiegermutterzunge ist nach Jahrzehnten Abstinenz wieder jung und hipp, dabei absolut pflegeleicht und schattenplatzverträglich. Die Pflanzenfamilie ist äußerst umfangreich und begeistert, früher wie heute, durch interessante Maserungen auf kleinen, großen und sehr großen fleischigen, spitz zu laufenden, speerförmigen Blättern. Sanseverien sind ideale Anfänger-Zimmerpflanzen, nämlich nahezu unverwüstlich.

Kleine Sanseverien wirken wie Skulpturen in einer minimalistischen Pflanzschale.
- Einblatt, Spathiphyllum, bekommt hellere Blätter, je heller die Pflanze steht. Sie braucht regelmäßig Flüssigdünger für Blühpflanzen und gleichmäßig feuchte Erde. Sprühen Sie das Einblatt öfter mit abgestandenem Regenwasser ein. Pflegefehler quittiert das Einblatt mit braunen Blattspitzen.
- Frauenhaarfarn, Adiantum capillus-veneris, kapriziert sich gerne auf 22 °C und hohe Luftfeuchtigkeit und ist damit eine ideale Badezimmerpflanze. Gießen dürfen Sie allerdings nicht vergessen. Trockenheit verträgt Frauenhaarfarn leider gar nicht.
- Kolbenfaden, Aglaonema, dekorativ, pflegeleicht, aber ihre Beeren, die sie bei guter Pflege möglicherweise ansetzt, sind giftig. Also nicht essen, nur gucken.

Kolbenfaden, Zimmerpflanze für dunkle Ecken
- Glücksfeder, Zamioculcas, sie gehört seit einigen Jahren zu den Must-have-Zimmerpflanzen. Sie braucht regelmäßige Düngergaben, gleichmäßig feuchten Boden, verträgt aber keine Staunässe.
- Zimmeraralie, Fatsia jaonica, eine attraktive Zimmerpflanze für dunkle Ecken, Nordfenster, Büro – und Geschäftsräume.
- Zierpfeffer, Peperomia, eine umfangreiche Pflanzenfamilie, zu der auch die beliebte Ufopflanze gehört. Alle kommen auch mit etwas dunkleren Standorten zurecht.

Zierpfeffer, Peperomia obtusifolia,
Wie und wo finden Sie neue Standorte für Zimmerpflanzen?
In jeder Wohnung gibt genügend Standorte für Zimmerpflanzen für dunkle Ecken, man muss sie nur finden. Gehen Sie mit offenen Augen durch Haus oder Wohnung. Fangen Sie beim Fenster an und wandern Sie dann mit den Augen Meter um Meter weiter in den Raum hinein. Wo könnten Sie ein kleines Regal montieren und darauf eine Hängepflanze im Topf?
- Rechts und links neben dem Galeriefenster im Treppenhaus ist sicher noch etwas Platz – ideal für Baumfreund, Binsenkaktus oder einen Zimmerefeu.

Zimmerefeu gedeiht auch an schattigen Plätzen, etwas weiter weg vom Fenster
- Wo könnten Sie eine schicke Blumenampel mit einer gefleckten Efeutute, bot. Scindapsus pictus, aufhängen. In der Diele vielleicht?
- Hat das Treppengeländer vielleicht Platz für einen schön bepflanzten Blumenkasten?
- Die Wand neben einem bodentiefen Fenster ist hell und bietet Platz für ein langes, schmales Regalbrett und für gleich mehrere kleine Zimmerpflanzen.
- Zwischen zwei Fenstern könnte ein Zimmerbaum stehen, eine Geigenfeige macht sich dort sicher gut.
- Feuchtwarme Luft im Bad gefallen Farn und Zyperngras sicher gut, fehlt nur noch ein entsprechender Blumenständer.

Zimmerbaum Geigenfeige, Ficus lyrata, die Zimmerpflanze verträgt auch etwas dunklere Ecken – aber nicht nur.
Warum brauchen auch Sie mehr Zimmerpflanzen für dunkle Ecken?
Das Gute an Zimmerpflanzen ist, sie regeln das Raumklima. Zypergras reinigt und befreit die Luft von Staub und Bakterien und erhöht dabei die Luftfeuchtigkeit. Alle Zimmerpflanzen betreiben Photosynthese und schenken uns Sauerstoff. Grünes beruhigt zudem und macht glücklich. Abgesehen davon sind Zimmerpflanzen immer ein Naturerlebnis. Sie wachsen und gedeihen, manche von ihnen blühen wunderschön und schenken uns damit noch mehr Farbe, manchmal auch Duft.
Auch Kinder profitieren von Zimmerpflanzen. Sie lernen Verantwortung für eigene Pflanzen zu übernehmen, können Natur am lebenden Objekt und in direkter Nähe entdecken. Interessierte Kinder versuchen eines Tages vielleicht ihre Zimmerpflanze mit Stecklingen oder Samen zu vermehren. Das ist der beste Bio-Unterricht überhaupt und vielleicht der Anfang einer lebenslangen Liebe zu Pflanzen und Natur.
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