Der Chelsea-Chop, auch frühsommerlicher Staudenschnitt genannt, ist die Wunderwaffe gegen umfallende, zu schnell hoch geschossene Stauden im Garten. Zu viel Regen und/oder Dünger lässt im Mai so manche Staude schießen, die eigentlich erst viel später im Jahr so viel Größe zeigen sollte. Wenn Pflanzen jedoch zu schnell in die Höhe wachsen, fehlt es ihnen oft an Stabilität. In Folge dessen fallen sie schnell um oder ihre Horste fallen auseinander. Betroffen sind beispielsweise mittelhohe bis hohe, späte Astern, Fettehenne, Staudensonnenblumen, Herbstmargeriten, Chrysanthemen, aber auch mittelspäter bis später Phlox (Flammenblume).

Wie geht der Chelsea-Chop?

Ganz einfach: Kürzen Sie ab Mitte Mai bis Anfang Juni o. g. Stauden um ein Drittel bis zur Hälfte. Wichtig dabei ist, keine Triebe abzuschneiden, die bereits Knospen zeigen. Manche Gärtner schneiden bei der Fetthenne auch nur die äußeren Triebe zurück und lassen die mittleren ungekürzt stehen. Sobald die äußeren Triebe nachgewachsen sind, stützen sie die inneren. Aber das bleibt jedem selbst überlassen. Ich bevorzuge den kompletten Chelsea-Chop. Geht schnell und ist einfach.

Was bringt der frühsommerliche Staudenschnitt?

Nach dem Schnitt treiben alle Stauden schnell wieder durch. Doch wo vorher nur ein Trieb war, wachsen nun zwei! Die Pflanze blüht zwar 4-6 Wochen später, aber auch das ist nur von Vorteil. Schließlich möchten Sie auch noch im Spätsommer und im Herbst über prächtig blühende Stauden freuen und Bienen brauchen dann auch noch Futter.

Wofür ist der Chelsea-Chop zusätzlich gut und nützlich?

Beim Chelsea-Chop fallen automatisch viele Kopfstecklinge an. Stecken Sie die gewonnenen Stecklinge in kleine Töpfe mit magerer Erde oder Anzuchterde. Gießen Sie an und stellen Sie die Töpfe in eine halbdurchsichtige Aufbewahrungsbox mit Deckel. Lüften Sie einmal täglich, sorgen Sie für hohe Luftfeuchtigkeit in der Box und bereits nach 4-6 Wochen haben sich die Stecklinge zu bewurzelten Pflanzen entwickelt. Gerade bei der Fetthenne funktioniert die Bewurzelung rasend schnell.

Lesen Sie im Schwesterblog „Wo Blumenbilder wachsen“ Schritt für Schritt und mit vielen Fotos, wie einfach Sie von einer Fettehenne viele neue Pflanzen gewinnen können.

Schritt für Schritt: Fetthenne durch Stecklinge vermehren

Fettehenne vermehren durch Stecklinge und in einer Anzuchtkiste

Fettehenne vermehren durch Stecklinge und in einer Anzuchtkiste / Aufbewahrungskiste mit Deckel

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.