Eine Japanische Säulenzierkirsche, Prunus serrulata ‚Amanogawa‘ blüht im Vorgarten von Nature to Print, direkt an der Grundstücksgrenze. Der junge, noch kleine, schmale Baum für den kleinen Garten lässt schon jetzt erahnen, welch Schmuckstück aus ihm noch wird. Ich bin begeistert, Passanten auch.
Die Japanische Säulenzierkirsche braucht nur wenig Platz.
Der Garten ist ein stetes Werden und Vergehen. Schon vor Jahren stand eine Säulenzierkirsche in meinem Vorgarten an der Grundstücksgrenze. Doch schon im zweiten Standjahr war es mit ihr vorbei. Statt der aufgepfropften Säulenzierkirsche schlug die kräftige Unterlage durch und wollte ein echter Kirschbaum werden. Der falsche Baum machte sich breit und musste deshalb weichen.
Wie ein durchgeschlagener Wildtrieb enden kann, lesen Sie am Ende des Artikels.
Inzwischen schließt diese junge Säulenzierkirsche ‚Amanogawa‘ die Lücke in der gemischten Blütenhecke und blüht zwischen Mitte April und Anfang Mai. In den ersten Standjahren waren es nur wenige Blüten und doch man ahnt, wie hübsch der Baum aussehen wird, hat er erst einmal eine gewisse Größe erreicht. Im Augenblick misst er gut anderthalb Meter und ist mehr Zweiglein, denn Baum. Doch das wird sich sicher bald schon ändern.
Säulenzierkirschen sind ideale Bäume für kleine Gärten
Es gibt kaum ein größeres Vergnügen, als zwischen Mitte April und Anfang Mai die Kirschblüte zu erleben. Ganz Japan feiert Sakura doch auch wir in Franken feiern ein Kirschblütenfest nach dem anderen. Mit einem Unterschied: Die Kirschbäume der Obst-Plantagen rund um Igensdorf blühen weiß. Aber auch das ist wunderschön. Immerhin sind sämtliche Hänge rund um das Kirschendorf Igensdorf voll mit weißen Obstblüten von Kirschen, Birnen, Zwetschgen, Mispeln und Äpfel.
Letztere zeigen immerhin einen Hauch von Rosa, doch das ist alles kein Vergleich zur rosa Blüte der Japanischen Säulenkirsche. Es ist wirklich schade, dass ich dazu noch kein „Ganzkörperfoto“ beisteuern kann, vielleicht klappt das ja in fünf Jahren. Solange wird es wohl dauern, bis aus dem Zweiglein ein echter Säulenbaum geworden ist. Wir GärtnerInnen müssen geduldig sein, auch wenn es manchmal richtig schwerfällt.
Wie groß wird Säulenzierkirsche ‚Amanogawa‘?
Säulenzierkirsche ‚Amanogawa‘ wird etwa vier Meter hoch und bleibt dabei mit einem Meter Breite hübsch schmal. Sie ist damit ein idealer kleiner Baum für den kleinen Garten. Egal ob mitten ins Grundstück gepflanzt, falls Sie den gesetzlich erforderlichen Grenzabstand einhalten müssen, oder, noch schöner, an der Grundstücksgrenze. Dazu sollten Sie sich allerdings vorab mit den Nachbarn einigen. Ein verständnisvoller Nachbar, der selbst Spaß an schönen Gehölzen hat, wird sicher nichts gegen Ihre schmale Säulenzierkirsche einzuwenden haben. Sie wirft ja kaum Schatten ab und glänzt im Herbst zusätzlich mit wunderschön gefärbten Laub.
Was ist wirklich wichtig beim Pflanzen einer Säulenzierkirsche?
- Das Pflanzen einer Japanischen Säulenzierkirsche ist nicht schwer. Allerdings sollten Sie unbedingt darauf achten, dass das Gehölz genauso hoch gepflanzt wird, wie es zuvor im Container stand. Steht der Baum zu tief, schlägt schnell die Unterlage aus und es wächst ein breiter, kräftiger Kirschbaum, anstelle der schmalen veredelten Zuchtform. Mir ist das leider auch schon passiert und habe erst später erfahren, warum.
- Legen Sie nach dem Pflanzen rund um den Wurzelbereich einen Gießrand an, so dass Wasser nicht am Baum vorbei rauscht, sondern immer erst durch die Wurzeln muss. Das ist auch der Grund dafür, den Gießrand etwas kleiner als den Durchmesser des Containers bzw. des Wurzelbereichs anzulegen.
- Geben Sie keinen Dünger mit ins Pflanzloch, er könnte die Wurzeln verbrennen. Streuen Sie lieber nach dem Pflanzen einen organischen Gehölzdünger und/oder Aktivator auf den Wurzelbereich.
- Gießen Sie junge Bäume in den ersten Standjahren, insbesondere bei lang anhaltender Trockenheit.
- Düngen Sie Gehölze im Frühling (März) und verwenden Sie dabei keinen Blaukorn, sondern am besten organischen bzw. organisch-mineralischen Dünger für Gehölze. Reifer Kompost, sofern vorhanden, wäre dafür eine gute Alternative.
Was passiert mit einem Säulenbaum, wenn die Unterlage durchschlägt?
Wird ein Säulenbaum zu tief gepflanzt und liegt die Veredlungsstelle dann unter der Erdoberfläche, kommt es vor, dass von dort plötzlich ein Wildtrieb wächst. Man sollte solche wilden Triebe immer sofort abschneiden, besser noch ausreißen, sonst übernehmen sie die Überhand. Wie man das erkennt? Oft schon am rasanten Wuchs. Die Rinde ist anders als der veredelte Baum gefärbt. Auch die Blüten sind anders und anstelle kleiner, hübscher Zieräpfelchen wachsen am Wildtrieb etwas größere, ungenießbare Äpfel, die niemand haben will. Irgendwann fallen diese Holzfrüchte vom Baum und verursachen dann Dreck bzw. Arbeit beim Einsammeln.
Wie so ein „gekaperter“ Säulenzierapfel aussieht, sehen Sie im 1. Bild. Hinter dem Säulenzierapfel mit den hübschen pinken Blüten wächst hinter der Grundstücksgrenze ein weiterer, inzwischen sehr hoher Baum. Ursprünglich war auch dies ein Säulenzierapfel ‚Van Eseltine‘, doch dann ist die Unterlage ausgeschlagen. Der Wildtrieb überwuchert innerhalb von nur 5 Jahren alles. Den Zierapfel selbst und benachbarte Sträucher ebenfalls. Meinen Nachbarn ist das leider völlig egal. Reden und erklären, zwecklos.
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