Felsen-Dickblatt Hottentot, bot. Crassula rupestris subsp. Marnieriana ‚Hottentot‘ ist eine skurrile Sukkulente. Sie wird auch Jade-Halskette, Wurmpflanze oder Chinesische Pagode genannt, was sicher ihrem besonderen Aussehen geschuldet ist. Ihre Blätter reihen sich wie eine Kette am Trieb entlang. Je mehr Sonne, desto kürzer die Abstände zwischen den einzelnen Blättern. Je mehr Sonne, desto ausgeprägter die roten Blattränder.

Wie alle Dickblattgewächse speichert auch das Felsen-Dickblatt Wasser in ihren Blättern und übersteht so auch längere Trockenzeiten. In freier Natur wächst sie auf felsigem Untergrund in Afrika. Wer das weiß, und berücksichtigt, weiß, wie er oder sie Dickblatt Hottentot pflegen muss.

Felsen-Dickblatt Hottentot, skurrile Sukkulente für Sonnenplätze

Felsen-Dickblatt Hottentot. Die Zimmerpflanze ist nach einem kräftigen Rückschnitt im Mai frisch ausgetrieben. Nach der Sommerfrische steht sie im Winter  wieder an einem Südfenster bei normaler Zimmertemperatur. Sie blüht ab Dezember.

Felsen-Dickblatt Hottentot pflegen, aber wie?

Weniger ist mehr! Halten Sie sich nicht lange auf mit empfohlenen Temperaturen. Crassula Hottentot akzeptiert fast alles, solange es nicht auf Dauer kälter als 12°-15°C wird. Die Zimmerpflanze verträgt volle Sonne und Halbschatten, aber sie passt sich ihrem jeweiligen Standort sichtbar an. Je heller, je sonniger sie steht, desto ausgeprägter ihre rötliche Zeichnung am Blattrand. Auch die Abstände zwischen den einzelnen Blätter verringern sich, je mehr Sonne sie bekommt.

Werbung

Das Felsen-Dickblatt kommt mit relativ wenig Wasser aus und übersteht auch längere Trockenzeiten – wenn sie muss. Ich gieße sie sehr sparsam alle vierzehn Tage im Winter, an heißen Sommertagen mehr und öfter. Wichtig ist eine gute Drainage, denn Staunässe verträgt sie nicht.

Wann geht’s in die Sommerfrische und warum?

Das Beste, was Hottentot passieren kann ist zwischen Mitte Mai, nach den Eisheiligen, und Ende September ein Aufenthalt draußen in der Sommerfrische. Aber Vorsicht. Schützen Sie die Pflanzen anfangs vor zu viel Sonne. Sie bekommt sonst einen Sonnenbrand: graue Flecken und vertrocknete Stellen. Im Halbschatten, unter einer Markise oder im Schatten eines Baumes kann sie sich gefahrlos an Licht, Sonne und Luft gewöhnen. Im Herbst sollten Sie Hottentot reinholen sobald die Temperaturen nachts unter 15 Grad fallen.

Meine Hottentot steht den Sommer über erhöht auf einem Podest im lichten Schatten eines Kugel-Amberbaumes. Der Baum ist ein Halbstamm und wächst in einem halben Weinfass in voller Südlage. Beiden bekommt die geschützte Lage sehr gut, viel Wärme und Windschutz sind gegeben.

Wohin mit Hottentot im Winter?

  • Das ideale Winterquartier für Dickblattgewächse ist sehr hell und sollte etwa 15 Grad kühl sein. Ein unbeheiztes Zimmer unter einem Dachfenster wäre ideal.
  • Wer das nicht hat, kann Hottentot auch das ganze Jahr über an einem sonnigen Fenster bei normaler Zimmertemperatur halten.

Je kühler die Pflanze steht, desto seltener müssen sie gießen. Einmal im Monat ein Schlückchen Wasser reicht in einem kühlen Winterquartier gut aus.

Wann und wie blüht Crassula Hottentot

Crassula Repestris, Felsen-Dickblatt Hottento blüht im Winter

Crassula Repestris, Felsen-Dickblatt Hottentot in voller Blüte

Hottentot blüht im Winter, meiner Erfahrung nach ab Dezember. Steht die Sukkulente nach der Sommerfrische einige Zeit kühl aber hell im Winterquartier so erscheinen an den Triebspitzen kleine weiße Blüten.

Wie groß wird das Felsen-Dickblatt?

In freier Natur in Afrika werden die Triebe des Felsen-Dickblatts bis zu 4 m lang. Die Zimmerpflanze bleibt deutlich kleiner. Doch auch im Haus können ihre Triebe bei guter Pflege 50 cm lang werden. Am besten sollte sie dann geschützt stehen, eben dort, wo man sie nur sehen und nicht anrempeln kann. Beispielsweise in einer Blumenampel.

Was tun mit verholzten Trieben?

Je älter Crassula Hottentot wird, desto mehr Triebe verholzen. Sie werden grau und sehen vertrocknet aus. Im Prinzip ist das normal, zeigt aber doch, dass man sich um Nachwuchs kümmern sollte und um eine Verjüngung der Zimmerpflanze. So bleibt sie vital und länger attraktiv.

Was also tun? Schneiden Sie vorsichtig verholzte Triebe bodentief ab. Dabei fällt jede Menge „Material“ zum Vermehren der Pflanze an.

Wie wird Crassula Hottentot vermehrt?

Segmente mit 2-3 Blättern wurzeln erfahrungsgemäß am besten an. Legen Sie einzelne Blätter, Blattsequenzen mit zwei, drei Blättern, oder grüne Triebe einfach flach auf das Substrat und üben Sie sich in Geduld. Nach einiger Zeit wurzeln die Blätter von ganz alleine. Sie müssen dazu auch keine Tüte über den Topf spannen. Das klappt auch ohne Ihr Dazutun von ganz alleine. Beste Jahreszeit für die Vermehrung ist das Frühjahr bis zum Johannistag (24.6.).

Sie können die Zimmerpflanze auch teilen. Dazu nehmen Sie sie aus ihrem Topf und ziehen das Wurzelwerk vorsichtig auseinander. Pflanzen Sie die einzelnen Teile in frisches Substrat und jeweils in einen eigenen Blumentopf.

Vorsicht: Egal, wie Sie vorgehen, es fallen immer einzelne Segmente ab. Das ist normal, und auch nicht weiter schlimm, denn aus einzelnen Blättern und Segmenten wachsen neue Jungpflanzen heran.

Felsen-Dickblatt Hottentot Weiße Blüten im Dezember

Crassula Repestris in voller Blüte. Die cremeweißen Blüten sind winzig, aber hübsch und erscheinen zahlreich.

Wie oft gießen?

Im Zimmer und bei normaler Zimmertemperatur reicht es völlig, Hottentot einmal wöchentlich sparsam zu gießen. Am besten mit Regenwasser, ansonsten mit abgestandenem Leitungswasser.

Im Sommer und bei lang anhaltender Hitze gieße ich meine Pflanze jedoch öfter. Einfach weil die Schale auf der Baumscheibe meines Amberbaumes steht. Der kleine Baum wächst in einem großen halben Weinfass (siehe Link ins Schwesterblog) und wird bei Hitze und Trockenheit täglich gegossen. Crassula Hottentot holt sich ihr Wasser so von unten und das gefällt ihr besonders gut.

Inzwischen steht Hottentot auf einem kleinen Podest neben dem Amberbaumes. Als Podest dient ein 50 cm langer Baumstamm (wie Hackstock, nur kleiner). Auf der Baumscheibe wachsen inzwischen abwechselnd Hornveilchen, Bodendecker Duftsteinrich (im Schwesterblog) oder im sehr zeitigen Frühling auch Lerchensporn (im Schwesterblog).

Welches Substrat für Crassula Hottentot?

  • Kakteenerde
  • Blumenerde 1 zu 1 gemischt mit Tongranulat
  • Tongranulat pur
  • Lechuza-Pon
  • Terrapon
  • Basicpon

Crassula Hottentot hat sehr flach verlaufende Wurzeln und, im Verhältnis zur Pflanze, ein sehr schwaches Wurzelwerk. Das ist völlig normal und sollte Sie nicht beunruhigen.

Wie wird gedüngt?

Hottentot braucht nur sehr wenig Dünger. Verwenden Sie zwischen März und September einen kalibetonten Blumendünger in halber Dosis oder einen Kakteendünger nach Anleitung auf der Flasche. Nach dem Umtopfen in Blumenerde können Sie ein Jahr lang auf zusätzlichen Dünger verzichten. Steht die Zimmerpflanze jedoch zu 100 Prozent in Seramis sollten Sie einmal monatlich schwach mit Seramis Blühpflanzendünger düngen.

Felsen-Dickblatt Hottentot, skurrile Sukkulente für Sonnenplätze

Crassula Hottentot gedeiht gut in einer flachen Blumenschale aus Ton.

Welcher Blumentopf für Crassula Hottentot

Crassula Hottentot und ihre herab hängenden Triebe passen perfekt in eine flache Blumenampel. Das Gefäß sollte eher breit, als hoch sein. Auch in einer flachen Blumenschale macht sich die Zimmerpflanze gut, insbesondere wenn Schale erhöht auf einer Säule oder einem kleinen Podest steht. Ein umgedrehter Tontopf unter der Schale erfüllt diesen Zweck ebenfalls.

Felsen-Dickblatt Hottentot ist eine hübsche, durchaus pflegeleichte Zimmerpflanze. Sie verträgt Hitze, Trockenheit, Sonne, Halbschatten, viel und wenig Feuchtigkeit, alles – nur keine Staunässe. Man kann sie leicht vermehren und so mit Freunden teilen.
Meine Hottentot wohnt schon seit einigen Jahren bei mir und überrascht mich immer wieder durch Zähigkeit, Willen und Kraft, wieder ganz von vorne anzufangen. Klappt!

Was sind Dickblätter / Crassula

Dickblätter / Crassula stammen zumeist aus Trockengebieten in Südafrika und umfassen etwa 300 verschiedene Arten. „Crassus“ steht für dick und bezieht sich auf die dickfleischigen Blätter aller Crassula. Zu den bekanntesten Arten zählt der Geld- oder Pfennigbaum, bot. Crassula ovata. Er wird hierzulande gerne als Zimmerpflanze kultiviert, die im Sommer auch draußen stehen kann. Der Geldbaum gehört auch zu den Glückspflanzen, die gerne verschenkt oder von einer Generation zur nächsten gegeben werden.

Die meisten Dickblätter sind sukkulente Stauden, es gibt unter ihnen aber auch Halbsträucher und Sträucher. Mal mit aufrechten Wuchs, mal mit dicht am Boden liegenden Trieben. Zu ihnen gehört auch Crassula Hottentot.

Dickblatt, Crassula

Dickblatt, Crassula arborescens trägt markante rote Blatträndern

Welche Krankheiten oder Schädlinge, wie behandeln?

  • Wurzelläuse, wenn die Pflanze zu trocken steht. Abhilfe: Umtopfen. Waschen Sie den Wurzelstock gründlich und entfernen Sie so viel Substrat wie möglich – aber schonend. Topfen Sie die Pflanze anschließend in frisches Substrat. Kakteenerde bietet sich an oder ein Mix aus Seramis, Sand und Blumenerde.
  • Schmier- und Blattläuse. Bei Zimmerpflanzen wirken Lizetan-Stäbchen sehr gut und gezielt. Aber das Mittel ist sehr teuer, deswegen lohnt sich der Einsatz wohl nur bei größeren, Dickblatt-Gewächsen, die Ihnen ans Herz gewachsen sind. Auch ein Spray gegen beißende und saugend Insekten hilft. Beachten Sie die Gebrauchsanweisung und halten Sie sich bitte daran.
  • Schmierläuse können Sie auch einzeln mit einem in Alkohol getränkten Wattestäbchen entfernen. Das ist vielleicht mühsam und sollte bei Bedarf wiederholt werden. Darum: „Wehret den Anfängen“ und haben Sie Geduld mit sich selbst.
  • Wurzelfäule entsteht wenn die Pflanze zu nass kultiviert wird und bei Staunässe. Abhilfe: Waschen Sie den Wurzelstock und schneiden Sie alle kranken und faulen Wurzeln heraus. Topfen Sie anschließend den Rest der Pflanze vorsichtig in frisches Substrat. Gießen Sie in Zukunft sparsamer, setzen Sie den Blumentopf in einen größeren Übertopf mit einer Drainage auch Seramis. Machen Sie vor jedem Gießen eine Fingerprobe und lassen Sie kein Wasser im Übertopf oder in der Unterschale stehen.
  • Wenn vom Wurzelstock nach dem Schneiden nichts mehr übrig geblieben ist, schneiden Sie vom oberirdischen gesunden Teil Stecklinge. Lassen Sie die Stecklinge einen Tag abtrocknen und setzen Sie sie dann in Töpfchen mit Anzuchterde, Sand oder abgemagerte Blumenerde. Seien Sie geduldig. Crassula-Stecklinge wurzeln meist schnell und einfach. Auch das Bewurzeln in einem Wasserglas ist grundsätzlich möglich, erfordert aber beim späteren Topfen etwas mehr Fingerspitzengefühl damit die zarten Wurzeln nicht gleich wieder abbrechen.
Dickblatt_Crassula-arborescens

Vorne Crassula arborescens, hinten rechts Crassula rupestris Hottentot

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.
Werbung