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Eines muss man dem französischen Rosenzüchter Delbard schon lassen: Seine Malerrosen sind ein optischer Genuss. Keine Blüte gleicht der anderen, jede Rosenblüte ist ein duftendes Unikat. Malerrosen waren fast zehn Jahre lang die Hingucker im vorderen Rosengarten, dort wo im Sommer die Sonne den ganzen Tag über erbarmungslos hinknallt. Allen französischen Rosen gefällt das sehr, doch leider sind diese berühmten und begehrten Malerrosen auch sehr kälteempfindlich.
Die Barfröste im Winter 2011 rafften sämtliche Malerrosen in meinem Garten dahin. Meine englischen Rosen waren deutlich widerstandsfähiger, deutsche Rosen auch, historische sowieso. Aber die Franzosen – die reinsten Mimosen. Nicht zu retten und deswegen kamen an diese Stelle auch keine neuen Malerrosen, sondern wachsen seither andere Stauden und Gehölze. Die regionale Baumschule meines Vertrauens führt auch keine Delbard-Rosen mehr, es heißt, das Risiko in einem harten den gesamten Bestand zu verlieren, sei einfach zu hoch. Hört, hört! Klimawandel findet nicht irgendwo und irgendwann in der Ferne statt, sondern hier und jetzt.
Warum Malerrosen hierzulande seltener gepflanzt werden.
Blumenbild „Malerrose mit Candystripes“ erinnert mich an die Anfangsjahre meines Rosengartens und ermahnt mich zugleich, Pflanzen in Zukunft noch standortgerechter auszuwählen als bisher. Das heißt: Nur noch das zu pflanzen, was sowohl Sommerhitze, Trockenheit und starke Fröste aushält. Und auf windempfindliche Gewächse muss ich leider auch verzichten. Das bringt die offene Lage am Südhang des Lindelbergs in Bierfranken einfach mit sich. Woanders mögen laue Lüftchen wehen, bei uns fegt der Wind richtig heftig. Woanders regnet es immer, bei uns nur dann, wenn alle anderen schon genug davon haben. Das kann Vorteile haben, ist in trockenen, heißen Sommern wie 2015, 2016, 2018 und 2019, aber ziemlich mühsam für Gärtner und die reinste Katastrophe für Landwirte.
Blumenbild Malerrose ist eine langlebige Alternative für Rosenfreunde
Wer auf Malerrosen dennoch nicht verzichten will, muss in warme Gefilde ziehen, am besten in Weinbauregionen. Dort gedeihen Delbard-Rosen sicher ganz vorzüglich. Alle andere pflanzen besser die zauberhafte Tee-Rose Broceliande oder trösten sich mit geflammten Rosenblüten als Leinwandbild oder Kunstdruck.
Weitere Blumenbilder mit Malerrosen und geflammten Rosen.
Einen schönen guten Tag Fiona,
ich hatte bis letztes Jahr eine schöne Edgar Degas von Georges Delbard in meinem Garten, leider hat sie den letzten Winter nicht überlebt. Anzeichen haben sich gezeigt, bei der zweiten Blütenphase, dass sie anfängt zu kränkeln. Leider habe ich auch bei meinem Gärtner keine mehr im Angebot gesehen. Dort sagte man mir, dass die Veredelung eventuell einen Riss bekommen hat, und so Keime eindringen konnten. Wir haben uns gewundert, dass die Veredelung immer knuppliger wurde, aber ich wollte sie nicht abschneiden, um der Rose nicht zu schaden.
Was kann ich tun, um die Veredelung für den Winter noch mehr zu schützen? Jeden Winter weden alle Rosen mit einem Rosensack eingewickelt. Jedes Jahr aufs Neue versuche ich die Veredelung durch einen extra Mullverband einzuwickeln, aber etwas muss bei Edgar nicht geholfen haben. Kann ich die Veredelung eventuell auch anders für den Winter schützen?
Alles hat mal angefangen mit zwei Rosen, Marie und Paul aus dem Baumarkt. Jetzt stehen bei uns im Garten 49 Rosen. Sie sind meine größte Freude. Viele Namen haben ich bei Ihnen gesehen. Ich wohne am Rand von Berlin, habe leider keinen lehmigen Boden, aber wir geben unser Bestes, um unseren Boden humusreich zu gestalten, und ich muss sagen, dass alle anderen Rosen den Winter gut überstanden haben, ausser Edgar eben nicht. Edgar hat von 2009 bis 2021 unseren Garten bereichert.
Vielen Dank für Ihre Antwort.
LG Kathrin
Hallo Kathrin,
wie schade um die schöne Rose. Es ist normal, dass die Veredlungsstelle mit den Jahren immer dicker wird. Sie darf auch nicht abgeschnitten werden, denn sonst treibt nur die wilde Unterlage der Rose durch. Ein Mullverband ist m. E. nicht dir richtige Wahl, um eine Rose im Winter zu schützen. Darunter entwickelt sich Feuchtigkeit, die nicht verdunsten kann und das führt tatsächlich zu Schimmel und weichen Stellen im Holz = Eintrittspforten für Keime aller Art. Auf einen Rosensack würde ich auch verzichten.
Berlin ist ja eine kalte Ecke, daher würde ich empfindliche Rosen sehr gut / hoch anhäufeln. Ich verwende dafür gerne alte Erde aus den Pflanzkübeln. Kompost ist auch eine Alternative, hat aber den Nachteil, dass evtl. vermehrt Unkraut aufläuft. Zusätzlich schattiert Reisig eine Rose vor Wintersonne. Sie ist das eigentliche Problem. Denn sie forciert zu frühes Antreiben der Rose und in der nächsten Frostnacht platzen dann die Leitungsbahnen. Das ist wie bei einer Wasserleitung, die im Winter ja auch abgelassen werden muss, um nicht zu platzen.
Eigentlich sollte die Veredlungsstelle beim Pflanzen etwa 5 cm unter dem normalen Erdniveau liegen. Im Laufe der Jahre kommt es allerdings vor, dass sie freiliegt. Da hilft nur mehr Erde darauf zu verteilen, ggf. einen Kragen um das untere Ende der Rose „bauen“. Die oberen Zweige muss man nicht einpacken. Sie werden ja im April ohnehin tief zurück geschnitten.
Tipp zum Rosenkauf: Bevorzugen Sie neue Sorten. Sie sind robuster und wurden so gezüchtet, dass sie nachweislich auch ohne besondere Pflanzenschutzmaßnahmen und Chemie sehr gut gedeihen.
Viel Spaß weiterhin im Garten und mit Ihren Rosen.
Herzlichst
Fiona