Glück mit Rosen zu haben, ist auch für geübte Gärtner keine Selbstverständlichkeit. Zu viele Fakten spielen eine Rolle: Bodenbeschaffenheit, Genetik der Rose, Wetter und Klima mischen immer gründlich mit.
Am Anfang ist es die Liebe zu Rosen
Jeder Gärtner kennt das Phänomen: Sie kaufen sich besonders hübsche Rosen, weil sie so schön zu diesem oder jenem passen oder ganz einfach in ihr Beuteschema. Jeder Rosenfreund hat und pflegt da seine speziellen Eigenheiten und das ist auch völlig richtig so. Ich schwärme für Rosen im Farbenspiel zwischen Aprikot und Rosé und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass auch die Englische Rose Abraham Darby eines Tages in meinen Garten kam.
Es sollte eine kräftige Strauchrose werden und mit ihnen habe ich auch schon reichlich gute Erfahrungen gemacht. Rose Graham Thomas ist seit 2 Jahrzehnten ein echtes Prachtexemplar, so etwas in der Art sollte doch auch mit Abraham Darby zu machen sein. Gesagt, getan doch was dann folgte, hätte ich mir nicht in meinen kühnsten Träumen vorstellen können.
Rose Abraham Darby tut sich in meinem Garten ziemlich schwer.
Die Rose kam im Herbst, im Frühling erschienen zwei kümmerliche Triebe, die ich ordnungsgemäß pinzierte. Im Sommer setzte Abraham Darby zwei, drei Blüten an, die allerdings viel zu schwer für ihre Stiele waren. Nickende Blüten, die auf dem Boden liegen, braucht kein Mensch. Im nächsten Sommer und in dem darauf das gleiche Spiel. Wunderschöne Blüten in Aprikot sitzen auf dünnen, viel zu schwachen Zweigen.
Von einer Strauchrose oder zumindest anständig wachsenden Beetrose ist Abraham Darby auch nach vier Jahren meilenweit entfernt und damit ihr Aus beschlossen und besiegelt. Gartenwürdige Rosen müssen kräftig und gesund sein. Ich will mich nicht mit zickenden Diven und Mimosen plagen, will den Duft der Rosen genießen und dabei auf keinen Fall Chemie verwenden. Was eine gute Rose ist, schafft das mit Leichtigkeit. Meine kleine Rosensammlung bezeugt das jedes Jahr aufs Neue – nur Rose Abraham Darby ist nicht mehr dabei.
Manche Rosen machen spät Karriere
Zugegeben, der Abschied von einer Rose fällt nicht leicht. Ihre Blüte in Aprikot ist einfach zu schön. Was mich tröstet ist unser Abschiedsfoto, das es immerhin zu den Motiven meiner schönsten Rosenkissen geschafft hat. Dort schindet die hübsche Rosenblüte Eindruck ohne Ende, glänzt mit einem tollen Farbenspiel in Aprikot und sorgfältig gelegten Blütenblättern – Stück für Stück.
Jetzt hat sich ein Kunde aus Niebül für dieses Rosenbild entschieden. Einen schöneren Platz als auf der Insel Föhr könnte es für Abraham Darby auf einem Rosenkissen kaum geben. Ich wünsche schon jetzt viel Freude an und mit dem neuen Blumenkissen.