Warum Rosa Schwarzäugige Susanne?

Jeder kennt und liebt die klassische Schwarzäugige Susanne, botanisch Thunbergia alata. Leuchtend orange, gelbe oder cremeweiße Blüten mit einer markanten schwarzen Mitte. Es sind wunderbare Einjährige Schlingpflanzen, die allerdings ein verzeihbares „Manko“ haben: Sie harmonieren nicht so recht mit rosa-weiß bepflanzten Balkonkästen. Jetzt ist es endlich gelungen eine rosa Variante dieser dankbaren Schlingpflanze zu züchten. Chapeau!

Rosa Susanne: welche Erfahrung?

Nur Gutes über die Rosa Schwarzäugige Susanne. Zwei Thunbergia in einen Pflanzkübel mit gut 40 Liter Volumen klettern bis zum Ende der Saison satte vier Meter und blühen durch von Mitte Mai bis Oktober. Wer hätte das gedacht.

Rosa Schwarzäugige Susanne klettert aufs Dach und erreicht satte vier Meter

Rosa Schwarzäugige Susanne klettert aufs Dach und erreicht satte vier Meter

Wie heißt die neue Rosa Schwarzäugige Susanne genau?

In der Gärtnerei oder im Gartencenter heißt die neue Rosa Susanne auch ‚Rose Sensation‘ , ‚Arizona Rose Sensation‘, ‚Arizona Pink Beauty‘, ‚Pink Surprise‘ oder ‚Sunny Susy Rose Sensation‘. Die rosa Schönheit gibt es im Handel allerdings nur als Jungpflanze und nicht als Saatgut. Warum erkläre ich weiter unten im Text.

Rosa Thunbergia alata trägt sehr große pinke Blüten

Rosa Thunbergia alata trägt sehr große pinke bis rosa Blüten

Ihre Schwester, die bekannte Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) mit ihren gelben, orangen, cremeweißen oder pastellfarbenen Blüten und dem namensgebendem schwarzen Auge gehört schon jetzt zu den beliebtesten einjährigen Kletterpflanzen. Diesen Platz könnte zukünftig die Rosa Thunbergia alata einnehmen – aus guten Gründen.

Rosa Susanne: was ist neu?

Die Rosa Schwarzäugige Susanne unterscheidet sich von ihren gelben und orangen Cousinen nicht nur in der Blütenfarbe:

  • Die jungen Blätter sind weich, tragen einen leichten Flaum und sind leicht graugrün, anstatt stattgrün.
  • Ihre ausgesprochen attraktiven pinken und rosa Blüten sind wesentlich größer, als die Blüten der orangen und gelben Susanne.
  • Es dauert länger bis Rosa Susanne richtig klettert bzw. sich wie eine echte Schlingpflanze „benimmt“.

Multitalent Rosa Schwarzäugige Susanne kann alles!

Eine junge Rosa Susanne verhält sich anfangs wie ein Bodendecker und kriecht lieber, anstatt zu klettern. Dagegen hilft nur Aufbinden und ihr den Weg nach oben weisen. Ist erst einmal der Anfang gemacht, geht es von alleine nach oben weiter.

Die Schlingpflanze bildet immer wieder lange Seitentriebe, die nur hängen und nicht klettern wollen. Planen Sie genügend Platz für diese hängenden Seitentriebe ein, insbesondere unten herum. Sie sind jedoch kein Fehler, sondern sorgen für einen fülligen, buschigen Eindruck von allen Seiten.

Gleichzeitig ist Rosa Susanne auch eine sehr attraktive Ampelpflanze. Je kleiner die Ampel, desto kleiner bleibt auch die Hängepflanze. Achten Sie auf  gleichmäßig feuchten Boden und lassen Sie den Wurzelballen besser nicht austrocknen. Stecken Sie einen automatischen Bewässerungshelfer wie Bördy oder eine Flasche mit oder ohne Tonkegel kopfüber in den Topf.

Bodendecker Thunbergia alata breitet sich weitflächig aus, wenn sie darf und nicht durch Schnittmaßnahmen unterbrochen wird. Guter, nahrhafter Gartenboden ist die Basis für gesundes Wachstum mit vielen Blüten.

Schnecken lassen Thunbergia alata links liegen, auch wenn sie als Bodendecker im Beet theoretisch für Schnecken erreichbar wäre.

Zum Vergleich: Thunbergia alata mit Blüten in Pastell

Zum Vergleich: Thunbergia alata mit Blüten in Pastell

Welcher Standort?

Die Rosa Susanne unterscheidet sich in ihren Pflegeansprüchen nicht von der normalen Schwarzäugigen Susanne. Sie braucht einen sonnigen windgeschützten, gerne auch warmen Standort, denn je größer sie wird, desto größer auch die Segelfläche. Aufkommende Winde blasen einen Kübel mit der Schwarzäugigen Susanne sehr schnell um. Im Spätsommer rate ich dazu, leichte Kübel bzw. voll bewachsene Klettergerüste zusätzlich anzubinden. Ich spreche aus Erfahrung.

Im Halbschatten wächst sie auch, blüht dort aber etwas weniger üppig.

Schwarzäugige Susanne pflanzen: wann und was ist wichtig?

  • Thunbergia alata ist frostempfindlich darf erst nach den Eisheiligen Mitte Mai raus in den Garten.

Denken Sie bitte nicht es wäre Pflanzzeit, nur weil die Kletterpflanze mancherorts schon im April angeboten wird. Gärtnereien und Baumärkte verkaufen Balkonblumen und Kübelpflanzen gerne zweimal – weil eben viele Leute viel zu früh ihre Blumenkästen bepflanzen wollen und gerade die Sonne so schön scheint. STOPP! Seien Sie geduldig. Es sind nur noch zwei, drei Wochen, bis auch Susanne und mit ihr alle anderen Sommerblumen raus in den Garten, auf die Terrasse oder auf den Balkon darf.

Wenn Sie es bis dahin nicht warten können oder wollen: Kaufen Sie Ihre Pflanzen, stellen Sie sie geschützt auf und decken Sie sie mit einem Gartenvlies ab, sobald es nachts kälter als 10°C wird. Beobachten Sie den Wettervorhersage! Bis Mitte Mai kann es durchaus noch einmal richtig frostig werden. Danach ist die Frostgefahr normalerweise gebannt und Sommer kann kommen.

  • Das Pflanzgefäß braucht zwingend mehrere Wasserabzugslöcher.
  • Geben Sie unten in den Pflanzkübel eine Drainage aus Kieselsteinen. Decken Sie die Kiesel mit Vlies ab damit sie sich nicht mit Erde mischt.
  • Füllen Sie das Pflanzgefäß mit guter Kübelpflanzen- oder Balkonpflanzenerde.
  • Setzen Sie maximal zwei Pflanzen in einen Pflanzkübel mit 40 cm Durchmesser.
  • Lassen Sie oben 3-5 cm Gießrand, damit später beim Wässern nichts überläuft.

Welche Kletter- oder Rankhilfe?

  • Hauptsache stabil!
  • Ich habe gute Erfahrungen mit einem 2 Meter hohen Eisen-Obelisken einer regionalen Schmiede gemacht. Dünne Rankgitter  (Clematis-Rankgitter) vom Discounter sind meiner Meinung nach zu schwach und viel zu klein.
  • Denkbar sind auch fest verankerte Drahtseile mit Querstegen oder dickere Schnüre.
  • Rankgitter aus Bambus. Nebenan im Schwesterblog stelle ich Ihnen die preiswerten, selbst gebauten Rankgitter aus Bambus ausführlich vor.
Kletterpflanze Rosa Schwarzäugige Susanne blüht überreich von Mai bis zum Frost

Kletterpflanze Rosa Schwarzäugige Susanne blüht überreich von Mai bis zum Frost

Rosa Schwarzäugige Susanne: wie pflegen?

Wasserbedarf: Die Rosa Susanne entwickelt sehr viel Laub, entsprechend groß ist auch ihr Wasserbedarf. Gießen Sie im Hochsommer und bei großer Hitze lieber zweimal täglich. Aber keine Sorge: Susanne zeigt ihren Durst mit hängenden Blättern überdeutlich an.

Gut und regelmäßig düngen: Geben Sie beim Pflanzen Langzeitdünger mit ins Substrat. Je mehr Volumen der Pflanzkübel hat, desto mehr Langzeitdünger benötigen Sie. Die Dosis steht auf der Verpackung.

Ende Juni ist der Düngervorrat verbraucht. Düngen Sie danach wöchentlich mit flüssigem Blumendünger nach Packungsvorschrift.

Ausputzen nicht nötig. Anders als die meisten Sommerblumen müssen Sie die Schwarzäugige Susanne nicht ausputzen. Sie putzt sich selbst, das heißt: Verblühtes fällt von alleine ab. Mit dem Ergebnis, dass morgens jede Menge Abgeblühtes auf dem Boden liegt.

Anbinden, falls nötig.

Rosa Thunbergia: Wuchshöhe und Breite?

Wuchshöhe und Wuchsbreite der Rosa Susanne hängen ab von Pflege, Dünger und Standort.

Gut gedüngt und in guter Pflanzerde erreicht  die Rosa Susanne gut drei bis sogar vier Meter. Darin gleicht sie der bekannten gelben Thunbergia auf ganzer Linie.

 

Kletterpflanze Rosa Schwarzäugige Susanne | Thunbergia alata

Kletterpflanze Rosa Schwarzäugige Susanne | Thunbergia alata

Rosa Susanne überwintern?

Thunbergia alata wird hierzulande als einjährige Sommerblume gepflegt und im Herbst entsorgt.

Versuchsweise können Sie die Pflanze jedoch auch bodennah zurückschneiden, ausgraben, eintopfen und in einem frostfreien, möglichst hellen Winterquartier bei etwa 10-12 Grad überwintern. Im Winterquartier braucht die Pflanze nur wenig Wasser, aber regelmäßige Kontrollen. Achten Sie auf Schädlinge wie Spinnmilben oder Läuse und handeln Sie rechtzeitig.

Oder Sie schneiden im August Stecklinge und überwintern diese. Stecklinge brauchen weniger Platz und sind in der Regel auch vitaler als ihre ausgepowerte Mutterpflanze.

Sichtschutz im Pflanzkübel mit einer klassischen Schwarzäugigen Susanne

Sichtschutz im Pflanzkübel mit einer klassischen Schwarzäugigen Susanne

Rosa Thunbergia alata säen?

Bislang habe ich im Fachhandel noch kein Saatgut der Rosa Susanne entdeckt.

Die Blüten der Rosa Thunbergia sind nicht fertil und setzen nur leere Hüllen und keine Samen an. Deswegen kommt die Aussaat aus selbst gewonnenem Saatgut momentan auch nicht infrage.

Rosa Schwarzäugige Susanne vermehren?

Schneiden Sie im Spätsommer Kopfstecklinge aus gut ausgereiften Trieben. Entfernen Sie die unteren Blätter und stecken Sie die Stecklinge einzeln in Töpfchen mit in Sand vermischter, gut durchlässiger Anzuchterde.  Stellen Sie die Töpfe mit den Stecklingen anschließend in eine durchsichtige Aufbewahrungsbox in den Schatten.

Aufbewahrungskisten mit Deckel sind ideal für Aussaat und Stecklingsvermehrung

Aufbewahrungskisten mit Deckel sind ideal für Aussaat und Stecklingsvermehrung

Lüften Sie die Box täglich und halten Sie den Boden leicht feucht, aber nicht nass. Sobald sich frisches Grün zeigt entfernen Sie den Deckel der praktischen Box und kultivieren die Jungpflanzen wie gewohnt weiter.

Schwarzäugige Susanne, Thunbergia alata säen

Die Aussaat der klassischen Thunbergia alata ab Januar auf dem Fensterbrett gelingt meiner Erfahrung nach zuverlässig. Der Samen keimt allerdings sehr ungleichmäßig, selbst im beheizten Mini-Gewächshaus. Aus einer Samentüte einer pastellfarbenen Schwarzäugigen Susanne habe ich nur sechs Pflanzen gewonnen und diese taten sich wochenlang sehr schwer, überhaupt in die Gänge zu kommen.

Thunbergia Alata, Jungpflanze im Februar

Klassische Thunbergia Alata, die Jungpflanze beginnt bereits im Februar zu klettern

Einen ausführlichen Bericht über die Schwarzäugige Susanne, ihre Anzucht aus Samen, Pflege und Überwintern lesen Sie im Gartenblog „Wo Blumenbilder wachsen“ nebenan.

Ist Schwarzäugige Susanne giftig?

Nein, die Schwarzäugige Susanne ist nicht giftig, weder für Mensch, noch für Tier. Auch der Hautkontakt mit der Schlingpflanze ist völlig unbedenklich.

Welche Krankheiten oder Schädlinge kommen vor?

Am richtigen Standort und mit der richtigen Pflege ist die Schwarzäugige Susanne sehr gesund.

Blattläuse. Brausen Sie Läuse mit einem Wasserstrahl ab. Herunter gefallene Läuse finden den Weg nach oben nicht mehr zurück. Oder Sie warten ab und überlassen Sie Vögeln den Schmaus. Sie brauchen jede Laus um ihre Küken aufzuziehen.

In einem vogelfreundlichen Garten werden Läuse nie zur Plage!

Tricksen Sie Blattläuse aus mit Kapuzinerkresse. Stellen Sie einen 3-Liter-Blumentopf mit Kapuzinerkresse in unmittelbarer Nähe gefährdeter Pflanzen auf. Läuse finden das toll, lassen alles andere stehen und liegen und stürzen sich nur auf die Kapuzinerkresse. Vögel bedienen sich. Und falls Sie sich an der verlausten Kapuzinerkresse stören, schneiden Sie den betroffenen Trieb einfach ab. Die Kresse treibt schnell wieder durch und blüht weiter.

Spinnmilben kommen in heißen, trockenen Sommern vor. Auch gegen diese Schädlinge hilft Wasser am besten. Einfach die Kletterpflanze von oben bis unten abspritzen und an mehrmals wiederholen.

Wurzelfäule ist eine Pilzerkrankung gegen die Sie leider nichts tun können. Entsorgen Sie die Pflanze mit Wurzeln und anhaftendem Erdreich und schaffen Sie Platz für Neues.

Weitere Blumenbilder mit allerlei bunten Sommerblumen

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.