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2018 habe ich erstmals die Rosa Susanne ‚Rose Sensation‘ (Rosa Thunbergia) entdeckt. Zwei Pflanzen nahmen in einem Holzkübel mit gut 40 Liter Volumen Platz. Als Rankhilfe dient ein stabiler Eisenobelisk. Bei manchen Onlinegärtnereien wird Rosa Susanne auch ‚Arizona Rose Sensation‘ oder ‚Arizona Pink Beauty‘ genannt. Ihre Schwester, die Schwarzäugige Susanne (Thunbergia alata) gehört ja mit ihren gelben, orangen, cremeweißen oder pastellfarbenen Blüten und dem namensgebendem schwarzen Auge schon jetzt zu den beliebtesten einjährigen Kletterpflanzen. Diesen Platz könnte ab sofort die Rosa Susanne einnehmen – aus guten Gründen.
Was ist wirklich neu an der Rosa Susanne?
Die Rosa Susanne unterscheidet sich durchaus von ihren gelben und orangen Cousinen nicht nur in der Blütenfarbe. Vor allem die jungen Blätter sind weicher, tragen einen leichten Flaum und sind leicht graugrün, anstatt stattgrün. Dafür sind ihre hübschen pinken und rosa Blüten ein wenig größer, als die orangen und gelben.
Rosa Susanne braucht anfangs ein wenig Unterstützung beim Klettern
Auffällig ist: Die Rosa Susanne verhält sich anfangs wie ein Bodendecker und kriecht lieber, anstatt zu klettern. Dagegen hilft nur Aufbinden und ihr den Weg nach oben weisen. Ist erst einmal der Anfang gemacht, geht es von alleine nach oben weiter. Allerdings bilden sich immer wieder lange Seitentriebe, die nur hängen und nicht klettern wollen. Am besten, Sie planen genügend Platz für diese hängende Triebe ein, insbesondere unten herum. So ist die Rosa Susanne auch als Ampelpflanze oder Bodendecker hübsch anzusehen.

Zum Vergleich: Thunbergia alata mit Blüten in Pastell
Welche Pflege braucht die Rosa Susanne?
Die Rosa Susanne unterscheidet sich in ihren Pflegeansprüchen nicht von der normalen Schwarzäugigen Susanne. Sie braucht einen sonnigen Standort, der am besten windgeschützt sein sollte. Denn je größer sie wird, desto größer auch die Segelfläche. Aufkommende Winde blasen einen Kübel mit der Schwarzäugigen Susanne sehr schnell um. Im Spätsommer rate ich dazu, leichte Kübel bzw. voll bewachsene Klettergerüste zusätzlich anzubinden. Ich spreche da aus Erfahrung.
Die Rosa Susanne entwickelt sehr viel Laub, entsprechend groß ist auch ihr Wasserbedarf. Im Hochsommer und bei großer Hitze sollte sie zweimal täglich gegossen werden. Aber keine Sorge: Sie zeigt ihren Durst mit hängenden Blättern überdeutlich an.
Bei guter Pflege und am richtigen Standort blüht auch die Rosa Susanne bis in den Herbst hinein. Düngen Sie wöchentlich mit flüssigem Blumendünger nach Packungsvorschrift.
Tipp: Anders als die meisten Sommerblumen müssen Sie die Schwarzäugige Susanne nicht ausputzen. Sie putzt sich selbst, das heißt: Verblühtes fällt von alleine ab. Mit dem Ergebnis, dass morgens jede Menge Abgeblühtes auf dem Boden liegt.
Wie hoch wächst die Rosa Thunbergia
Das kommt ganz auf ihre Pflege an. Gut gedüngt und in guter Pflanzerde erreicht auch die Rosa Susanne gut drei bis sogar vier Meter. Darin gleicht sie der bekannten Thunbergia auf ganzer Linie.

Rosa Susanne | Schwarzäugige Susanne | Thunbergia alata
Wie wird die Rosa Susanne überwintert?
Thunbergia alata wird hierzulande als einjährige Sommerblume gepflegt und im Herbst entsorgt.
Versuchsweise können Sie die Pflanze jedoch auch bodennah zurückschneiden, ausgraben, eintopfen und in einem frostfreien, möglichst hellen Winterquartier bei etwa 10-12 Grad überwintern. Im Winterquartier braucht die Pflanze nur wenig Wasser, aber regelmäßige Kontrollen. Achten Sie auf Schädlinge wie Spinnmilben oder Läuse und handeln Sie rechtzeitig.
Oder Sie schneiden im August Stecklinge und überwintern diese. Stecklinge brauchen weniger Platz und sind in der Regel auch vitaler als ihre ausgepowerte Mutterpflanze.

Sichtschutz im Pflanzkübel mit einer klassischen Schwarzäugigen Susanne
Wie gut gelingt die Aussaat von Thunbergia alata?
Bislang habe ich im Fachhandel noch kein Saatgut der Rosa Susanne entdeckt.
Die Blüten der Rosa Susanne sind scheinbar nicht fertil und setzen nur leere Hüllen und keine Samen an. Deswegen kommt die Aussaat aus selbst gewonnenem Saatgut momentan auch nicht infrage.
Die Aussaat der klassischen Thunbergia alata ab Januar auf dem Fensterbrett gelingt meiner Erfahrung nach relativ zuverlässig. Der Samen keimt sehr ungleichmäßig, selbst im beheizten Mini-Gewächshaus. Aus einer Samentüte einer pastellfarbenen Schwarzäugigen Susanne habe ich nur sechs Pflanzen gewonnen und diese taten sich wochenlang sehr schwer, überhaupt in die Gänge zu kommen. Wenn Sie diesbezüglich bessere Erfahrungen gemacht haben und einen Tipp für mich hätten, wäre ich sehr dankbar. Bitte kommentieren Sie!
Einen ausführlichen Bericht über die Schwarzäugige Susanne, ihre Anzucht aus Samen, Pflege und Überwintern lesen Sie im Gartenblog „Wo Blumenbilder wachsen“ nebenan.