Im Oktober wirft der Winter schon seine langen Schatten voraus. Hell wird’s erst um sieben und bis die Sonne hinter dem Lindelberger Wald zu sehen ist, ist’s fast acht. Dann aber beginnt sogleich im alten Kirschbaum auf der großen Wiese hinterm Haus das große Funkeln. Kaum berühren Sonnenstrahlen die Blätter, beginnen sie zu golden zu leuchten. Einige rote Blätter sind jetzt im Oktober auch schon dabei und kleiden den Baum besonders hübsch. Wer weiß, wie lange noch.
Landschaftbild Alter Kirschbaum erzählt vom nahenden Winter
Die langen dunklen Schatten auf der Wiese zeigen nur zu deutlich, wohin die Zeitreise geht: Winter naht mit großen Schritten.
Oh, wie mir davor graust. Und je älter ich werde, umso mehr. Manchmal wünschte ich mir, ich könnte die Monate zwischen November und Februar einfach verschlafen. Irgendwo wo es angenehm ruhig ist und trocken. Siebenschläfer müsste man sein, die verschlafen sogar das halbe Jahr und ihr Herz pumpt dann auch nur noch 7 Mal in der Stunde. Sehr beeindruckend, wie Natur sich selbst zu helfen weiß. Erst schickt sie den Winter und für alle, die damit nicht zurecht kommen würden, ausgiebigen Winterschlaf. Nur mich hat sie dabei ausgespart. Oder sie denkt, ich hab‘ das so oft schon geschafft, ich schaffe das auch noch weiterhin?
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