Wovon Mörike einst lyrisch schwärmte und mit ihm zahlreiche, romantische Poeten: Blaue Blumen in freier Natur: Eine Spurensuche.

Wer in der Schule aufgepasst hat, kennt diesen lyrischen Vers von Eduard Mörike:

Er ist’s
Frühling läßt sein blaues Band
wieder flattern durch die Lüfte;
süße, wohlbekannte Düfte
streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
wollen balde kommen.
Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja Du bist ’s!
Dich hab’ ich vernommen!

Blaue Blumen locken Romantiker in Scharen an.

Möchten Sie wissen, wieso Mörike ausgerechnet vom blauen Band im Frühling schwärmt? Ganz einfach: In den Beeten tummeln sich im Frühjahr tausende Traubenhyazinthen, Skillas, Hyazinthen, Buschwindröschen, Blue Bells, Krokusse, Zwerg-Iris, Leberblümchen, Stiefmütterchen, Veilchen und wie die blaue Blumen alle heißen. Ist der Garten entsprechend angelegt, wandert das Auge freudestrahlend von einem blauen Tupfen zum anderen. Zwischendrin sind anfangs nur wenige gelbe Highlights (Krokusse), denn Osterglocken und Tulpen kommen ja erst ein bisschen später.

Das war auch schon zu Mörikes Zeiten so. Zudem lebte er zu einer Zeit, in der sich auch andere Dichter, Maler und Denker mit Romantik, Natur und ihren Schätzen beschäftigten. Impressionisten ließen ihre Ateliers hinter sich und suchten draußen nach dem perfekten Licht zum Malen und Goethe studierte in seinem Weimarer Garten Farben und ihre Auswirkungen auf die menschliche Psyche. Die blaue Blume verbindet Natur und das menschliche Streben, die Natur besser zu verstehen.

Blumenbild auf Leinwand Zwerg-Iris

Blumenbild auf Leinwand Zwerg-Iris

 

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.