Warum Bauernbegonien?
Weil Bauernbegonien, im Gegensatz zu vielen anderen Knollenbegonien, unglaublich schnell, zuverlässig und einfach austreiben, wüchsig sind und bereits ab Ende Mai / Anfang Juni überreich blühen. Das ist wirklich nicht so selbstverständlich, wie es vielleicht klingt.
Meiner Erfahrung nach haben Knollenbegonien eine sehr lange Entwicklungszeit, und werden deswegen am besten schon ab Mitte Januar vorgezogen. Selbst dann ist es lange noch nicht gewiss, ob sie Gegen Ende Juni blühen. Ganz anders Bauernbegonien, auch als Begonia bertinii bekannt. Sie machen nichts als Freude, bringen Farbe und Blütenpracht auf halbschattige und schattige Balkone, Terrassen und auch in Beete.
Was ist das Besondere an Bauernbegonien?
Die Knollen der Begonia bertinii sind unfassbar groß. Mein Händler lieferte Knollen mit 24 cm Umfang. Da müssen Sie schon nach einem passenden Kübel oder Ampel suchen und mehr als eine Knolle findet darin dann auch nicht Platz. Nicht nur der Größe wegen, sondern auch wegen ihres kräftigen Wuchses, denn die Bauernbegonie hängt und steht zugleich! Machen Sie sich schon mal auf eine wunderschöne Überraschung gefasst.
Wie und wann wird die Begonienknolle gepflanzt?
- Pflanzen Sie die Knollen etwa 1-5 cm tief in gute Blumenerde. Oben ist dort, wo die Knolle eine leichte Delle nach innen hat.
Wichtig: Geben Sie Langzeitdünger unten mit in den Topf. Dieser Vorrat reicht für die gesamte Saison. Sie müssen also im Laufe des Sommers nicht mehr düngen, was sehr praktisch ist.
- Beste Pflanzzeit ist dann, wenn der Händler die Knolle schickt. Lassen Sie sie nicht lange liegen, damit sie nicht austrocknet.
- Gießen Sie die frisch gepflanzte Knolle einmal gut an und warten Sie ab. Sobald sie austreibt, braucht sie etwas mehr Wasser.
Stellen Sie Ihre Bauernbegonie erst nach den Eisheiligen Mitte Mai raus in den Garten, auf den Balkon oder auf die Terrasse. Durch die langen Blütentriebe wirken die Pflanzen am besten, wenn sie erhöht stehen oder in einem großen Hanging Basket.
Laufende Pflege im Sommer?
Gießen Sie. Halten Sie die Erde leicht feucht, aber nicht nass. Wenn Sie Langzeitdünger verwenden, müssen und sollten Sie während der Saison NICHT zusätzlich düngen.
Ist die Bauernbegonie winterhart?
Nein, aber Sie können das Knollengewächs recht einfach überwintern. Dazu schneiden Sie im Spätherbst das oberirdische Grün etwa 2 cm über der Erde ab und stellen den Topf, so wie er ist, in einen dunklen, kühlen, aber frostfreien Kellerraum.
Oder Sie graben nach dem Abschneiden des Grüns vorsichtig die Knolle heraus und legen diese zum Überwintern in eine Pappschachtel und ebenfalls in einen dunklen, kühlen aber frostfreien Kellerraum. Sie können die Knolle aber auch auf einer Lage Blumenerde, Sand oder Stroh auslegen und wie Dahlienknollen überwintern.
Wenn Sie die Bauernbegonien selbst überwintern, merken Sie am Austrieb, wann die Knolle wieder in frische Erde möchte. Kontrollieren Sie die Knollen, je nach Temperatur des Winterquartiers, wöchentlich ab Ende Januar.
Wenn Sie die Bauernbegonie im Topf überwintern, geben Sie ihr zum Start in die neue Saison wieder Langzeitdünger. Alle zwei bis drei Jahre wünscht sie sich allerdings frisches Substrat und braucht dann vermutlich auch einen größeren Topf.
Wie groß wird Bauernbegonie Begonia bertinii
Die Pflanze treibt mit langen, kerzengeraden, bis zu 50 cm Trieben aus. Verkneifen Sie es sich, diese Triebe zu kürzen, in der Hoffnung, sie würden sich verzweigen. Die Begonie verbreitert sich von ihrer Knolle aus und von ganz allein. Ein abgeschnittener Trieb sieht dagegen für sehr lange einfach nur abgeschnitten aus. Da kommt nichts nach.
Nach einer Weile, es kann auch ein paar Wochen dauern, legen sich einige der langen Triebe über den Topfrand oder der Ampel und hängen fortan auch nach unten. Von da an haben Sie eine rundherum blühende Begonie mit unfassbar vielen Blüten. Gut, wenn dafür auch der Platz reicht. In einem Hanging Basket kommt die Balkon- und Terrassenpflanze vermutlich am besten zur Geltung. Im Beet liegen ihre langen Triebe leider schnell auf dem Boden. Bei Regen sicher kein schöner Anblick.
Ab wann und wie lange blüht Begonia bertinii
Die Bauernbegonie blüht, sofern frühzeitig angetrieben, ab Anfang Juni bis mindestens Ende September, oft sogar bis zum Frost. Wobei es ratsam ist, mit dem Einräumen der Knolle nicht zu lange zu warten. Sie ist empfindlich, verträgt Kälte und Nässe nicht.
Welchen Standort für Bauernbegonien
Halbschattig bis schattig. Es soll auch sonnenverträglichere Sorten geben, aber im Halbschatten spielt Begonia bertinii ihre größten Trümpfe aus: Farbe und monatelange Blütenpracht, wo sonst nur wenig blüht. Bis auf Fuchsien und Fleißige Lieschen.
Werden Bauernbegonien ausgeputzt?
Diese Begonien blühen wirklich wochenlang, ohne dass Sie Verblühtes finden und entfernen müssen. Erst im August sitzen an den Enden der Triebe Samenstände, die Sie am besten umgehend ausknipsen. Je fleißiger Sie das tun, desto schneller setzt die Begonie neue Knospen und Blüten an. Blütenpracht bis zum Schluss!
In welchen Farben blüht die Bauernbegonie?
Rot, rosa und Weiß. Wobei zwischen der rosa Sorte Begonia bertinii San Francisco und der roten Begonia bertinii Santa Cruz nur wenig Unterschiede in der Farbe ausmachen konnte. Leuchtend rot waren in meinen Augen beide Begonien.
Begonie bertinii Santa Barbara blüht weiß
Woher stammt Bauernbegonie Begonia bertinii?
Bauernbegonie Begonia bertinii wird bereits seit 1872 kultiviert und stammt ab von der Begonia boliviensis. Diese wurde 1864 von Richard Pearce in den bolivianischen Anden entdeckt und in Europa eingeführt.