Die bekannteste Glückspflanze ist wohl der Glücksklee, den man rund um den Jahreswechsel im Supermarkt kaufen kann – zusammen mit weiteren Glücksbringern wie Schornsteinfeger, Hufeisen, Marienkäfer oder Glücksschwein. Manche wissen auch noch, dass Efeu und Lorbeer ebenfalls Glück bringen sollen. Für wen, weshalb und warum? Lesen Sie weiter und Sie lernen noch viele weitere Glückspflanzen kennen. Genug um Ihr persönliches Glück festzuhalten – egal ob im Haus oder im Garten.

Vierblättriger Glücksklee. Nur selten in freier Natur.

In freier Natur trägt nur eine von Tausend Kleepflanzen tatsächlich vier Kleeblätter. Diese symbolisieren die vier Elemente, Erde, Feuer, Luft und Wasser ebenso wie die vier Himmelsrichtungen. Stoff genug für gleich zwei Legenden:

  • Demnach trugen Druiden Glücksklee als Glücksbringer bei sich.
  • Und Eva nahm bei ihrer Vertreibung aus dem Paradies ein vierblättriges Kleeblatt mit. Es sollte sie stets an das verlorene Paradies erinnern.

Heutzutage gibt es Glücksklee, Oxalis tetraphylla, rund um den Jahreswechsel überall zu kaufen. Mal pur, mal mit allerlei Gedöns „dekoriert“. Puristen und Pflanzenliebhaber lieben und pflegen ihren Glücksklee über Wochen und Monate, was gar nicht so schwierig ist. Immerhin entstammt er der überaus wuchsfreudigen Familie Oxalis, aus der auch dieser besonders schöne Roter Dreiecksklee, Oxalis triangularis stammt.

Glücksbringer für Haus und Urban Jungle

Lucky Bamboo, asiatischer Glücksbambus ist kompliziert

In Asien überreicht man als Glücksbringer zum Jahreswechsel gerne Glücksbambus. Wobei er eigentlich kein Bambus ist, sondern zur Familie der Drachenbäume gehört. Seiner Beliebtheit tut dies allerdings seit über 4000 Jahren keinen Abbruch, allein, die Anzahl der Stangen bestimmen den Zweck, also die Art des Glücks:

  • Zwei Stangen versprechen Liebesglück
  • Fünf Stangen symbolisieren Gesundheit
  • Acht Stangen verheißen Reichtum
  • Neun Stangen stehen für Erfolg
  • 21 Stangen segnen dagegen alles in einem Haus, inklusive seiner Bewohner

Auch echter Bambus bringt Glück

In Japan feiert man echten Bambus als wahren Glücksbringer, der in keinem Garten fehlen darf. In Indien überreicht man dagegen eine Bambuspflanze als Zeichen der Freundschaft.

Glückskastanie Pachira, Wilder Kakaobaum

Die Glückskastanie, bot. Pachira aquatica, kommt aus Mittelamerika und erobert hierzulande den Urban Jungle. Die sehenswerte Zimmerpflanze ist pflegeleicht und dekorativ zugleich, was seinem geflochtenem Stamm geschuldet ist. Wobei es, wenn es um das Glück geht, auf die Anzahl der Stränge ankommt. Mindestens drei bis fünf Flechtstränge müssen es schon sein, um nach Feng Shui Glück ins Haus zu bringen. Das fünfgliedrige Blatt sorgt dagegen für Reichtum. Sieben Blätter an einem Zweig versprechen zusätzliches Glück.

Zwergpfeffer. Brasilianische Glückspflanzen in vielen Spielarten.

Glückspflanze Zierpfeffer Peperomia obtusifoli

Zimmerpflanze Glückspflanze Zierpfeffer Peperomia obtusifolia

In Brasilien wächst Zwergpfeffer, Peperomia, und wo er wächst, wird alles gut. Das verheißen auch die Regeln des Feng Shui. Peperomia beschützt demnach Räume, indem sie negative Energie absorbiert. Zwergpfeffer ist eine sehr große Pflanzenfamilie, so dass jeder eine Zimmerpflanze findet, die ihm ganz besonders gut gefällt.

Sukkulenten, beliebte Zimmerpflanzen, die Glück bringen

Der Geldbaum trägt seinen Sinn und Zweck schon im Namen. Crassula ovata oder Pfennigbaum, wie die bekannte Sukkulente ebenfalls heißt, sorgt für Wohlstand. Er wird gerne zum Einstand verschenkt, zur Hochzeit oder zum Start eines neuen Geschäfts. Gehört der Geldbaum erst einmal zum Inventar, muss man aber dafür sorgen, dass er nicht eingeht, was gar nicht so schwierig ist. Weil Sukkulenten ja von Haus aus sehr pflegeleicht sind und sich auch schnell vermehren lassen. Nur für den Fall der Fälle.

Auch Aloe Vera steht bereits im alten Rom hoch im Kurs. Die Wüstenpflanze sorgt für Harmonie im Haus, wird als „Königin der Heilpflanzen“ und „Quelle der ewigen Jugend“ verehrt. Was für ein Glück, dass die Aloe Vera so hart im Nehmen ist und fast steinalt werden kann.

Grüne Glücksbringer für den Garten

Chrysanthemen. Chinas und Japans Glückspflanze Nr. 1

  • In China und Japan steht die Chrysantheme für Glück, Erhabenheit und langes Leben. Parteitage in China ohne Tausende Chrysanthemen? Undenkbar.
  • Japans Kaiserfamilie lebt sehr zurückgezogen, aber wenn sie sich zu besonderen Anlässen die Ehre in der Öffentlichkeit geben, dann sind nicht nur unzählige Japanische Fahnen dabei, sondern auch Chrysanthemen. Warum? Weil der kaiserlicher Thron auch Chrysanthementhron genannt wird und weil Chrysanthemen das Wappen des Japanischen Kaisers zieren.
    Die Chrysantheme ist darüber hinaus Japans Nationalblume, also Glück für alle Japaner!
Pinke Garten-Chrysantheme, pures Glück wegen ihrer späten Blüte

Pinke Garten-Chrysantheme blüht überreich im Spätherbst von Oktober bis November

Hierzulande gelten gelbe Chrysanthemen als DIE Glücklichmacher schlechthin. Egal ob im Blumenstrauß, oder ob sie im eigenen Garten wachsen. Dort überzeugen die Stauden mit später Blüte, die selbst im November für gute Laune sorgen.

Die Pfingstrose. Glücklich ist, wer sie hat.

In China sind Pfingstrosen Glückssymbole, aber warum in die Ferne schweifen: Pfingstrosen im Garten sprechen für sich: Sie sind beständige Pflanzen und kommen, um zu bleiben. 50 Jahre und noch älter können sie werden, wenn Standort und Pflege stimmen.

Maiglöckchen bringen Liebesglück.

Maiglöckchen sind in Frankreich Glückspflanzen für Liebende

Maiglöckchen symbolisieren in Frankreich Liebesglück

Die Franzosen lieben es, am 1. Mai duftende Maiglöckchen zu verschenken. Es bringt Glück, und vielleicht sogar Liebesglück. Ach was, bestimmt sogar.

Was hat Efeu mit Glück zu tun?

Efeu steht für ewiges Leben

Efeu erobert jedes Terrain, erklimmt gleichermaßen Bäume und Fassaden

  • Immergrüner Efeu steht für ewiges Leben, deswegen finden wir Efeu nicht nur im Wald, in Parks oder Gärten, sondern auch auf Friedhöfen.
  • Schon die alten Griechen verbanden Efeu mit Leben und Gesundheit, und seine Ranken sollen Kopfschmerzen vertreiben, wenn man sie um den Kopf herum wickelt.
  • Die alten Germanen und Kelten sahen in Efeu einen starken Beschützer.
  • Nach Feng Shui wirkt Efeu belebend und motivierend.

Gärtner sehen Efeu dagegen mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge. Denn ist er erst einmal gepflanzt, bleibt er für immer. Das bekommt nicht jeder Fassade, auch nicht allen benachbarten Pflanzen. Diese robuste Kletterpflanze ist, je nach Standort und Sorte, sicher mit Vorsicht zu genießen.

Seit wann und warum ist Echter Lorbeer eine Glückspflanze?

Echter Lorbeer war im alten Griechenland Gott Apollo geweiht und wurde in großen Hainen angebaut. Dichter und Sänger wurden mit Lorbeerkränzen geschmückt, eine Sitte, die später dann die Römer übernahmen. Sie bekränzten siegreiche Kämpfer, große Redner und ihre Cäsaren mit Lorbeeren.

Seither gilt die Pflanze als Glücksbringer. Immerhin wurden mit Lorbeer bekränzte Gladiatoren nicht umgebracht, so wie jene armen Seelen, die weniger Glück in der Arena hatten.
Auch für Köche und Feinschmecker ist dieses ausdauernde Kraut, besser Baum, ein echter Glücksfall. Ebenso für die Medizin. Denn Lorbeeröl hilft gegen Gelenkschmerzen, hält Insekten fern und verjagt Läuse und Krätzemilben.

Im Schwesterblog nebenan erfahren Sie, wie Sie Gewürzlorbeer ganz einfach kultivieren.

Echter Lorbeer bringt allen Glück

Echter Lorbeer bringt allen Glück: Köchen & Genießern, siegreichen Kämpfern, Dichtern und Sängern.

Welche Kräuter bringen Glück?

Rosmarin

Rosmarin ist nicht nur ein beliebtes Küchenkraut, sondern durfte früher in keinem Brautstrauß fehlen. Er ist ein Glücksbringer und verspricht eine lange, glückliche Ehe.

Kräuterbuschen zu Mariä Himmelfahrt

In Süddeutschland werden traditionell zu Maria Himmelfahrt aus 7 – 99 Kräutern Sträuße, sogenannte Kräuterbuschen oder auch Kräuterboschen gebunden. Der Brauch stammt noch aus vorchristlicher Zeit. Damals wurden die Kräutersträuße den Göttern geweiht, als Dank für die Heilkraft der Kräuter und deren Schutz vor Krankheit.
Die Missionare wollten die Kräuterweihe verbieten, aber das Volk machte da nicht mit. So ersann die Kirche einen Kompromiss: Die Kräuterweihe zu Maria Himmelfahrt, die jedes Jahr am 15. August stattfindet.

Welche Kräuter gehören in einem Kräuterbuschen?

Mindestens 7 Kräuter sollten es schon sein, doch, je nach Region und „was Garten und Wiesen drum herum so hergeben“ können es auch wesentlich mehr Kräuter sein: Alant, Arnika, Baldrian, Beifuß, Frauenmantel, Goldrute, Kamille, Königskerze, Johanniskraut, Liebstöckel, Pfefferminze, Eibisch, Rainfarn, Salbei, Schafgarbe, Thymian, Haselnusszweige, Ringelblume, Majoran und Ysop … dazu Rosen und Getreideähren.

Nach der feierlichen Kräuterweihe in oder vor der Kirche werden die Kräuterbuschen getrocknet und anschließend in der Stube im Hergottswinkel oder im Stall aufgestellt. Dort sollen sie Glück bringen für Mensch und Tier und vor Unwettern bewahren.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.