Maranten haben es mir angetan. Seit ich vor einigen Jahren meine erste Korbmaranthe erstanden und schnell gemerkt habe, wie einfach sie – trotz aller Unkenrufe – zu pflegen ist, wandern immer mehr Arten der breit aufgestellten Maranten-Familien Calathea, Ctenanthe und Stromanthe auf die Blumenbank im Wohnzimmer. Dort, an einem großen Nordfenster, durch das nie die Sonne scheint, aber immer sehr hell ist, fühlen sich die Schmuckblattpflanzen sichtlich wohl. Sie wünschen sich Temperaturen, die auch im Winter immer über 18° C-20° C liegen und damit sind Maranten ideale Zimmerpflanzen fürs Wohnzimmer.
Schmuckblattpflanze Maranthe braucht Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit
Mehr noch, Maranten eignen sich auch perfekt für andere, absonnige Räume auf der Nord-, Ost- und Westseite des Hauses. Direkte Sonne vertragen sie dagegen überhaupt nicht. Was die Schmuckblattpflanzen jedoch lieben und brauchen, ist hohe Luftfeuchtigkeit und dafür sorge ich regelmäßig einer feindüsigen Blumenspritze – allerdings draußen. Das regelmäßige Abduschen mit kalkfreiem Regenwasser entstaubt die hübsch gezeichneten Blätter und das bekommt den Pflanzen natürlich sehr. Mit kalkhaltigem Leitungswasser sollte man die Pflanzen dagegen NIE abduschen, es führt nur zu hässlichen Wasserflecken.
Trockene Heizungsluft verursacht bei Maranten viele Probleme
Maranten brauchen Wärme und hohe Luftfeuchtigkeit, um gut zu gedeihen. Bekommen sie stattdessen nasse Füße, Zugluft, kaltes Wasser aus dem Wasserhahn und/oder trockene Heizungsluft quittieren sie diese und andere Pflegefehler ziemlich rasch mit faulenen Wurzeln, Spinnmilben und Thripsen. Wer lange Freude an Maranten haben will, tut deswegen gut daran, ihnen ihre Standortwünsche Punkt für Punkt zu erfüllen.
Gegen trockene Heizungsluft helfen aufgestellte Wasserschalen zwischen den Pflanzen, viele Zimmerpflanzen im Raum, Luftbefeuchter, Zimmerbrunnen, ein Aquarium, ein geschlossenes Blumenfenster oder gute Bauphysik. Außerdem sollten Sie Maranten nicht direkt über der Heizung auf der Fensterbank platzieren. Eine Blumenbank mit etwas Abstand zur Heizung ist weitaus besser für die empfindlichen Pflanzen. Sie ist auch breit genug, damit sich die zum Teil ausladenden Blätter der Maranthe ungehindert nach allen Seiten entfalten können.
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Haben sie den richtigen Platz für Ihre Maranthe erst einmal gefunden, entwickeln sie sich schnell zu prächtigen Zimmerpflanzen, die im Frühjahr umgetopft werden sollten. Bei der Gelegenheit kann man sie auch gleich teilen, Ableger machen und anderen damit eine Freude bereiten. Als Substrat empfehle ich gerne normale Einheits-Blumenerde oder eine Mischung aus Blumenerde und Tongranulat im Verhältnis 1 zu 1. Zugesetztes Tongranulat hilft, Feuchtigkeit besser zu halten.
Im Übrigen zeigen Maranten Durst sehr deutlich an. Ihre Blätter werden schlaff, hängen runter und die Pflanze sollte spätestens jetzt gegossen werden. Weniger stressig für die Pflanze ist allerdings der Einsatz eines Gießanzeigers, z. B. von Seramis. Meiner Erfahrung nach müssen alle Maranten, je nach Topf- und Blattgröße spätestens alle drei, vier Tage gegossen werden. Längere Gießintervalle bekommen Sie nur in Pflanzkübel mit etwas mehr Fassungsvermögen hin. Mehr dazu gleich im Anschluss.
Der Nährstoffbedarf der Maranten ist relativ gering. Gelegentliche schwache Düngergaben mit einem flüssigen Blumendünger für Grünpflanzen zwischen März und Oktober sind völlig ausreichend. In frische Einheitserde getopfte Maranten brauchen im ersten Viertel Jahr keinen zusätzlichen Dünger. Anders sieht es aus, wenn Maranten in Seramis bzw. in einer Mischung aus Tongranulat und Blumenerde stehen.
Da Tongranulat selbst keine Nährstoffe enthält, müssen Sie regelmäßig mit schwachen Düngergaben (Seramis-Dünger) nachjustieren. Mit der Zeit und wachsender Erfahrung bekommen Sie gewiss ein Händchen bzw. einen Blick dafür.
Maranten klappen Ihre Blätter hoch – nicht nur zum Schlafen.
Maranten sind sehr kommunikative Pflanzen. Viele Arten stellen gegen Abend gerne ihre Blätter hoch und gehen schlafen. Sie rollen aber auch ihre Blätter ein oder stellen sie hoch, sollten sie mittags zu sonnig stehen. Dann ist es höchste Zeit, für sie ihnen einen besseren, absonnigen Platz zu finden.
Mein neuer Maranten-Zimmergarten im rollenden Pflanzkübel
Spätestens wenn die die besten Plätze auf der Blumenbank belegt sind, wird es Zeit, alternative Standflächen für diese attraktiven Blattschmuckpflanzen zu suchen. Gefunden habe ich sie schließlich gleich nebenan. Bis vor kurzem stand noch ein Pult in der Ecke zwischen Fenster und Badezimmer, doch seitdem das Pult ins Fotostudio gewandert ist, steht die Fläche leer.
Jetzt nicht mehr. Der neue Pflanzkübel, der eigentlich mehr ein erhöhter Blumenkasten ist, ist mobil und bietet zusätzlichen Stauraum für Gartenbücher, die ich noch rezensieren will oder bereits fertig besprochen sind. Die Macher, das Pflanzwerk, hatten mit der integrierten Ablage zwar eher Deko im Sinn, als sie diesen ungewöhnlichen Pflanzkübel entwarfen, aber mit typischer Deko habe ich es ja nicht so, mal abgesehen von dekorativen Pflanzen. Mobil wurde Pflanzkübel Vista wieder dank eines selbst gebauten Rollbretts. Wie das geht, erkläre ich nebenan.
Pflanzkübel Vista hat noch eine weitere Besonderheit: Die Tiefe des Kastens ist nämlich kleiner als gedacht. Ich hatte schon befürchtet, ich müsse schon wieder einen neuen Sack Substrat besorgen. Doch die tatsächliche Höhe des Kastens endet auf der gesamten Breite des Kastens oberhalb der integrierten Fachs. Das Innenmaß des Blumenkastens ist also etwa 16 cm hoch und 24 cm breit. Das heißt aber auch, für tief wurzelnde hohe Pflanzen ist Vista weniger gut geeignet. Maranten fallen nicht darunter, was für ein Glück.
Abdichten mit Folie für den Einsatz im Innenbereich.
Pflanzkasten Vista ist aus einem Fiberglas-Steingemisch und eignet sich sowohl für den Einsatz drinnen, als auch draußen. Für den Einsatz als Zimmergarten muss ich zuvor jedoch noch die vorhandenen Wasserabzugslöcher abdichten. Dazu hat sich das Pflanzwerk eine recht pragmatische Lösung ausgedacht und liefert eine passende schwarze, stabile Folie auch gleich mit dazu. Damit lege ich den gesamten Blumenkasten aus und behalte sogar noch genügend Folie für weitere Pflanzkübel- oder Pflanzkörbe-Projekte übrig. Vier stabile Klammern fixieren die Folie am Rand bis das Substrat aufgefüllt ist. Erst ganz zum Schluss schneide ich die überständige Folie bündig am Rand ab.
Unterpflanzung mit kriechenden Pflanzen sorgt für einen natürlichen Look im Zimmergarten
Ich mag es, wenn Pflanzen auch im Zimmergarten möglichst natürlich wachsen. Kriechende oder hängende Zimmerpflanzen finden gerade in einer größeren Pflanzfläche, wie ihn Pflanzkübel Vista durchaus bietet, zwischen den beiden Maranten genügend Platz sich auszubreiten und fallen mit der Zeit anmutig über den Rand hinweg. Deswegen setze ich Ableger eines kriechenden Zwergpfeffers (Peperomie), einer Leuchterblume (Ceropeia linearis subsp. Woodii) und einer Schattenröhre (Episcie) zwischen die Maranten. Die drei Kleinen sind zwar noch klein, meiner Erfahrung nach erobern die Bodendecker neue Flächen jedoch in Nullkommanix und das gefällt mir an einem Zimmergarten immer besonders gut. Gerade im direkten Vergleich zur Kultur im einzelnen Blumentopf oder in einer Blumenampel.
Maranten pflegen und vermehren.
Maranten sind pflegeleicht, wenn man ihre Bedürfnisse erfüllt, als da wären:
- Absonniger Standort, hell ohne direktes Sonnenlicht. Abend- Morgen und Wintersonne wird dagegen vertragen.
- Stehen Maranten zu dunkel, verlieren sie ihre schöne Zeichnung.
- Das Substrat sollte antrocknen aber nie völlig austrocknen. Staunässe ist tödlich! Verwenden Sie einen Gießanzeiger, wenn Sie unsicher sind oder leicht zum Übergießen neigen.
- Zimmertemperatur: Ganzjährig nie unter 15 ° C, besser bei über 18 ° C im Wohnbereich halten.
- Sorgen Sie stets für hohe Luftfeuchtigkeit im Raum.
- Gießen Sie am besten ausschließlich mit abgestandenem, zimmerwarmen Regenwasser.
- Substrat: Verwenden Sie Einheitserde/Blumenerde oder eine Mischung aus Einheitserde und Tongranulat zu gleichen Teilen.
- Maranten vermehren Sie durch einfache Teilung des Wurzelstocks bzw. des Rhizoms. Nach dem Austopfen lassen sich die Wurzeln sehr einfach in einzelne Teilstücke auseinander ziehen. Setzen Sie anschließend jedes Wurzelstück in einen separaten Blumentopf. Anfangs kann eine kleine Stütze (Bambusstock oder ähnliches) der übrigen Blätter notwendig sein. Angießen nach dem Topfen nicht vergessen!
Maranten-Dschungel als Fototapete