Warum Löwenmäulchen für Vase?

Wer Löwenmäulchen, bot. Anthirrinum im Garten hat, hat auch immer laufend frische Löwenmäulchen für Vasen. Lassen Sie es gar nicht so weit kommen, dass Ihre Pflanzen Samen ansetzen. Sie hören danach nämlich auf zu blühen und das wollen Sie doch nicht. Löwenmäuler halten und blühen doch bei guter Pflege und fleißigem Schneiden wochenlang durch. Wobei sich der Pflegeaufwand ansonsten in engen Grenzen hält. Das Beste: Die bunten Sommerblumen blühen monatelang – richtige Pflege vorausgesetzt. Geblüht wird bis zum Frost.

Geliebte Löwenmäulchen | Video

Sind Löwenmäulchen pflegeleichte Sommerblumen?

Ja, Löwenmäulchen sind äußerst robust und wachsen manchmal an sehr ungewöhnlichen Plätzen. Zum Beispiel als Fugengrün im Pflaster oder in Mauerritzen. Niemand würde sie jemals dorthin pflanzen, aber was sich diese Sommerblume als neues Zuhause aussucht, können Sie nicht immer selbst bestimmen. Es sät sich einfach gerne selber aus und wo es dann erscheint, sollten sie es auch lassen und sich an den hübschen Blüten freuen. In seiner Heimat im westlichen Mittelmeerraum und im Westen Nordamerikas bewohnt die starke Sommerblume Spalten in Felsen und Mauern und trockene Geröllhalden. Der Name Löwe ist bei dieser Sommerblume Programm.

Löwenmäulchen wächst in der Pflasterfuge

Dieses Löwenmäulchen wächst sogar in einer Pflasterfuge, direkt an der Straße

Warum Löwenmäulchen für die Vase schneiden?

Leben mit Blumen ist denkbar einfach: Raus in den Garten und früh morgens einen hübschen bunten Blumenstrauß schneiden Das ist kein Frevel im Blumengarten, sondern notwendig, damit die Pflanzen sich von unten her buschig aufbauen. Je öfter Sie schneiden, desto mehr Blütenstiele wachsen nach und desto üppiger blüht und wächst die Sommerblume.

Wie bereiten Sie die Blütenstiele für die Vase vor?

Damit Ihr Strauß in der Vase länger hält, schneiden Sie die Blumen frühmorgens. Gießen Sie den Blumengarten am besten abends zuvor noch durchdringend. Die Sommerblumen können sich so, auch an warmen Sommertagen, über Nacht gut erholen und sind dann am frühen Morgen fit für den Vasenschnitt.

Ein Blumenstrauß mit bunten Löwenmäulchen hebt die Laune

Ein Blumenstrauß mit bunten Löwenmäulchen hebt die Laune

Wie bleiben Löwenmäulchen in der Vase lange frisch?

Egal ob pur oder zusammen mit anderen Blumen im bunten Sommerblumenstrauß: Löwenmäulchen in der Vase halten länger frisch, wenn Sie die wichtigsten Regeln beherzigen:

  • Achten Sie auf peinliche Sauberkeit. Reinigen Sie die Vase nach jeder Verwendung mit Spülmittel, Spülbürste und heißem Wasser.
  • Stellen Sie Blumenstiele stets blattlos in die Vase. Sie bilden viele Seitentriebe mit Blättern entlang ihrer Blütenstiele. Streifen Sie diese restlos ab, bevor Sie die Blumen in die Vase stellen.
  • Falls Sie sich extra Blattgrün für den Blumenstrauß wünschen, legen Sie einfach ein paar Blätter oder Blüten von Frauenmantel um den Blumenstrauß herum. Das sieht hübsch aus und füllt den Strauß zusätzlich.
  • Wechseln Sie täglich das Blumenwasser.
  • Schneiden Sie nach dem Wasserwechsel die Blumenstiele mit einer sauberen Schere oder einem scharfen Messer frisch an.
Löwenmäulchen für Vase und Garten. Fröhlich bunte Sommerblumen machen lange Freude.

Bunte Löwenmäulchen in der Vase brauchen kein Beiwerk. Sie wirken für sich alleine.

Löwenmäulchen vorziehen: wie geht das?

Wer einmal Löwenmäulchen im Garten hat, will sie jedes Jahr. Wie gut, dass sich die hübschen Sommerblumen so schnell und einfach säen lassen. Gesät wird ab Mitte Januar bis Mitte März in eine Saatschale am Fensterbrett oder direkt ins Beet. Die Sämlinge laufen gleichmäßig binnen 14 Tage auf. Pikieren Sie die Sämlinge in kleine Blumentöpfe und entspitzen (pinzieren) Sie den Haupttrieb, sobald sich nach den Keimblättern die ersten richtigen Blätter zeigen, ein bis zweimal. Dadurch baut sich die Pflanze von unten buschig auf. Ab Mitte April pflanzen Sie die Löwenmäulchen dann in kleinen Tuffs von 5-9 Pflanzen ins vorgesehene Blumenbeet. Im Gartenblog nebenan erfahren Sie mehr über die Aussaat und weitere Tipps aus meiner Gartenpraxis.

Im Garten brauchen Löwenmäulchen ein sonniges bis halbschattiges Beet. Die einjährigen Sommerblumen vertragen erstaunlich viel Trockenheit und sogar mageren Boden. An windigen Standorten sollten Sie niedrige Löwenmäulchen bevorzugen. Es sei denn, Sie stützen hohe Pflanzen rechtzeitig mit Holzstöckchen oder dazwischen gestecktem Reisig. Für welche Sorte Sie sich auch entscheiden: Löwenmäulchen für die Vase gibt es reichlich auf jeden Fall.

Fazit: Wer Löwenmäulchen mag, sollte nicht warten, bis sie im Garten verblühen, sondern oft und regelmäßig Blumenstiele für die Vase schneiden. Nur so treiben sie immer wieder von Neuem durch und bilden monatelang neue Blüten.

Sommerblumen säen, leicht gemacht

Wie groß werden sie?

Von Löwenmäulchen gibt es unzählige Züchtungen. Je nach Zuchtform erreichen Sie zwischen 25 und 100 cm Höhe.

Eignen sie sich auch für Balkon und Pflanzkübel, was ist wichtig?

Ja, niedrige Sorten können Sie auch in einen Balkonkasten pflanzen, höhere Sorten brauchen einen etwas tieferen Pflanzkübel.

  • Kombinieren Sie die Sommerblumen mit Dauerblühern wie Vanilleblume, Männertreu oder Duftsteinrich damit auch etwas blüht, wenn das Löwenmäulchen pausiert.
  • Achten Sie beim Pflanzen im Balkonkasten auf eine gute Drainage aus Blähton, Tongranulat oder Kiesel. Wasser muss stets gut abfließen, damit keine Staunässe entsteht.
  • Verwenden Sie gute torffreie Balkonkastenerde, am besten in Bio-Qualität.
  • Mischen Sie ggf. 20 – 30 % Perlite unter das Substrat, damit es Wasser länger hält und Sie seltener gießen müssen. Perlite sparen Gewicht beim Bepflanzen von Kübeln und Blumenkästen.
  • Mischen Sie Langzeitdünger unter das Substrat. Nach etwa 6 Wochen nach dem Pflanzen ist der Langzeitdünger verbraucht. Düngen Sie anschließend alle vierzehn Tage mit flüssigen Blumendünger.
  • Entfernen Sie Verblühtes umgehend, damit die Pflanzen nicht aufhören zu blühen.

Sind sie Kaltkeimer und warum ist das wichtig?

Ja, Löwenmäulchen sind Kaltkeimer. Damit der Samen keimt braucht er einen Kältereiz. In dieser Zeit baut sich im Samen ein Hormon ab, das die Keimung hemmt. Kaltkeimer keimen also nicht im Winter, sondern erst im Frühling, wenn das Wetter passt. So kommt es, dass Löwenmäulchen sich im Garten selbst aussäen und plötzlich wie aus dem Nichts erscheinen. Glück für die Gärtnerin.

Ja aber, werden Sie vielleicht sagen, warum schreibe ich weiter oben, Löwenmäulchen werden im März gesät? Was ist denn nun richtig?

Richtig ist: Der Handel vertreibt vorbehandeltes Saatgut von Kaltkeimern. Das stratifizierte Saatgut wurde bereits einem Kältereiz ausgesetzt. Deswegen steht auf den meisten Samentüten auch nichts von einer notwendigen Vorbehandlung. Sie säen Löwenmäulchen wie andere Sommerblumen aus. ABER Sie tun gut daran, recht früh im Jahr loszulegen. Manche Sorten sind leider doch ein bisschen knifflig. Beachten Sie unbedingt auf die Angaben auf der Samentüte.

Welche Pflanzpartner bieten sich an?

Löwenmäulchen wirken im Garten am schönsten in kleineren Tuffs zu je 5-7 Exemplaren zwischen Stauden oder anderen Sommerblumen wie:

  • Chrysanthemen sind die letzten Stauden, die im Garten blühen und sehr gute Schnittblumen. Ich kann die wuchskräftigen Stauden gar nicht genug loben. Denn wenn anderswo längst Trübsal herrscht, sorgen Chrysanthemen für Farbe. In Japan und China sind sie die beliebtesten Blumen überhaupt und dürfen bei keiner Feierlichkeit, Geburtstagsfest oder Staatsbankett fehlen. Chrysanthemen symbolisieren Glück, Treue und stehen für ein langes Leben.
  • Glockenblumen versprechen in der Sprache der Blumen Dankbarkeit, Anerkennung und Einigkeit. Auch bei Glockenblumen ist der Name Programm: Blüten, die wie Glocken aussehen und zumeist nach unten geöffnet sind. Es gibt zahlreiche Sorten, von Polsterpflanze bis zur großen Marienglockenblume. Letztere passt gut in einen Strauß mit Löwenmäulchen, kleiner Sorten liegen im Garten gerne zu ihren Füßen. So oder so: Campanula macht es allen leicht, sie zu lieben.
  • Taglilien, insbesondere mittelhohe und kleine Sorten sind wunderbare Pflanzpartner für Löwenmäulchen im Garten. Vor und nach ihrer Blüte erinnern Taglilien an breitblättriges Gras, das im Herbst sogar ein hübsches Herbstkleid trägt.
  • Schmuckkörbchen Cosmea ist die perfekte Sommerblume. Sie füllt Beete und viel Vasen, lässt sich kinderleicht vorziehen und blüht bis zum Frost. Ohne Cosmea, kein Sommer. Ein Glück, das Cosmea sich oft durch Selbstaussaat von alleine im Garten hält.
  • Einjähriger Rittersporn (Porträt im Schwesterblog) ist der Held im frühsommerlichen Blumengarten. Die Sommerblume ist zwar einjährig, kommt aber jedes Jahr von alleine wieder. Seine rosa, blauen oder weißen Blüten passen perfekt zu Löwenmäulchen für die Vase und im Garten.
  • Astern entzünden im Spätsommer und im Herbst ihre Sternchenblüten und sind für Löwenmäulchen in Vase und Garten beste Partner. Unkompliziert, vermehrungsfreudig, wuchskräftig und vielseitig verwendbar. Achten Sie darauf, nur gesunde Astern in den Garten zu pflanzen. Astern, die jedes Jahr aufs Neu Mehltau haben, müssen nicht sein.
  • Zinnien sind unkomplizierte einjährige Sommerblumen, die es in vielen verschiedenen Wuchshöhen und Blütengrößen gibt. Von Gelb über Rot- und Violett bis hin zum Farbspektakel, das an einen Perserteppich erinnert, ist alles dabei. Bienen und Hummeln lieben die Korbblüten der Zinnien über alles, egal in welcher Größe oder Farbenspiel.
Löwenmäulchen im Herbst neben Taglilien

Rosa Löwenmäulchen im herbstlich gefärbten Garten

Sind Löwenmäulchen insektenfreundlich?

Ja, Insekten lieben Löwenmäulchen, allen voran Hummeln. Sie schaffen mit Wumms, was Bienen nicht so einfach können: Nämlich die Unterlippe einer Löwenmäulchenblüte nach unten zu drücken, um an süßen Nektar zu kommen. Ein herrlicher Anblick, wenn die Hummel im Maul verschwindet und nur noch ihr Popo zu sehen ist.

 

Sind Löwenmäulchen giftig?

Nein, Löwenmäulchen sind nicht giftig, weder für Menschen, noch für Tiere.

Ihr Blüten sind sogar essbar und schmecken süßlich. Sie können mit ihnen Salate, Butterbrote und Desserts toppen, doch vor dem Verwenden in der Küche sollten Sie die harten Blütenkelche entfernen.

Woher stammen sie?

Löwenmäuler stammen ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum und dem Westen Nordamerikas. Dort wachsen sie auf felsigem, trockenen Terrain, in Fels- und Mauerspalten. Schon seit dem 15. Jahrhundert werden sie in Europa kultiviert, in Bauern-, Bürger- und Klostergärten fleißig angebaut und heiß geliebt. Die krautig wachsende Sommerblume füllt schließlich überall viele Vasen – auch auf Altären.

Weitere Blumenbilder mit ausgesprochen hübschen Sommerblumen.

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.