Diptam gehört sicherlich zu den besonderen Gewächsen im Garten. In freier Natur steht der Brennende Busch, wie Diptamnus albus ebenfalls genannt wird, schon seit 1936 unter Naturschutz. Im Garten ist die Wildstaude nicht ganz so einfach zu kultivieren – oder doch? Meiner Erfahrung nach mag er es gerne sonnig und warm. Bei mir steht er im Präriebeet. Ein Schotterhang mit relativ wenig Lehm/Humus. Für Drainage ist dort bestens gesorgt. Mein Diptamnus Albus muss inzwischen 20 Jahre alt sein und er wird jedes Jahr schöner.

Diptam in der Heilkunde

Diptam gilt als Gift- und Heilpflanze. In der Volksheilkunde sagt man ihm eine harntreibende Wirkung zu und er soll gegen starke Regelschmerzen helfen. Gegen Nervenleiden und Weißfluss wurde das Kraut auch eingesetzt. Das sollten Sie aber besser nur ausgewiesenen Fachleuten überlassen und nicht etwa selbst damit experimentieren! Finger weg! Und nur mit den Augen schauen! Näher ran dürfen Sie trotzdem: Schauen Sie einfach dieses Video mit Diptam in meinem Garten.

Diptam erfordert Wissen und Vorsicht

Vermeiden Sie beim Gärtnern jegliche ungeschützte Berührung mit Diptamnus Albus. Es besteht Handschuhpflicht! Die Pflanze produziert ätherische Öle, die zu starken Hautreizungen und Verbrennungen führen können. Diese Öltröpfchen sehen Sie auch auf den Blumenbildern und im Video. Was Sie allerdings nicht sehen können, ist der zitronige Duft, den die Pflanze bei der leisesten Berührung verströmt.

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Es heißt, die Öltröpfchen können sich bei starker Sonneneinstrahlung selbst entzünden. Dieses Phänomen konnte ich gottlob noch nicht beobachten, obwohl mein Brennender Busch extrem exponiert in voller Südlage steht. Vielleicht klappt das anderswo ja besser. Beispielsweise in der Wüste – immerhin heißt es auch, der Brennende Busch in der Bibel sei eben jener Diptamnus albus gewesen. Beweisen lässt sich das nicht, doch denkbar wäre es schon.

Wie wird Diptam gepflegt?

Die (Wild)staude Diptam ist im Garten sehr pflegeleicht. Sie bekommt, zusammen mit allen anderen Stauden im Garten, im April etwas organischen Volldünger. Schneiden Sie nach der Blüte die Samenstände oberhalb der Blätter ab. Im Herbst schneiden Sie dann alle Stiele der Pflanze kurz über dem Boden ab. Das war’s auch schon. Ungeziefer habe ich an der robusten Pflanze noch nie entdeckt. Selbst Schnecken lassen die Pflanze in Ruhe. Wikipedia berichtet da etwas anders.

Warum der Brennende Busch eine lohnende Staude ist

Der Brennende Busch ist eine auffallend monumentale und Struktur gebende große Staude im Garten. Schon der Austrieb ist eine Wucht und danach steht die Staude monatelang fest am Hang. Nach dem Abschneiden der verblühten Blütenstände bleibt ein dunkelgrüner, dichter, kompakter Strauch. Kein Kippen, kein Überhängen, kein Auseinanderfallen und kein Bedrängen benachbarter Pflanzen, sondern ein Fels in der Brandung. In einem Hangbeet hat das echten Seltenheitswert.

Bienen lieben Diptamnus albus

Diptam ist außerdem eine bienenfreundliche Pflanze. Sollten Sie Diptamnus albus in einer Gärtnerei finden, nehmen Sie die Staude mit und gönnen Sie ihr einen schönen sonnigen Platz mit guter Drainage im Garten. Aber überlegen Sie gut, wohin. Denn sie wächst am liebsten ungestört. Diesbezüglich ist sie so heikel wie Pfingstrosen.

Weitere Blumenbilder mit Wildstauden

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.
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