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Blumenkübel im Winter schützen. Wie und welche sind frostsicher?

Blumenkübel im Winter mit Tulpen bepflanzt im Keukenhof, Holland

Blumenkübel im Winter mit Tulpen bepflanzt im Keukenhof, Holland

Warum Blumenkübel im Winter schützen?

Spätestens wenn nachts die Temperaturen unter 5 Grad sinken, sollten Sie Ihren Topfgarten wintersicher machen. Warum? Weil viele Pflanzkübel von Haus aus nicht frostfest sind. Bei Frost werden viele von ihnen undicht oder zerbersten. Doch wie und woran erkennen Sie winterharte Blumenkübel? Am Preis alleine können Sie Frosthärte nicht ausmachen, wohl aber am verwendeten Material.

Typischer Frostschaden an einem Pflanzkübel aus Terrakotta. Er stand leider nicht auf Füßen, Wasser konnte nicht abfließen.

Welche Blumenkübel sind frostsicher?

Moderne Pflanzkübel mit immergrüner Bepflanzung vor einem Restaurant. Solange Wasserabzugslöcher vorhanden sind und die Blumenkübel im Winter auf Füßen stehen, klappt auch das Überwintern draußen.

Wie schütze ich Pflanzen im Blumenkübel im Winter?

Natürlich können Sie nur winterharten Pflanzen draußen überwintern. Dazu gehören beispielsweise Rosen, Gräser, Hortensien oder Hostas (Funkien) und andere Stauden. Im Topf gelten jedoch andere Bedingungen als im Garten. Nicht der oberirdische Teil der Pflanze ist im Winter gefährdet, sondern ihr Wurzelbereich. Denn im Pflanzkübel greift Frost von allen Seiten an und dagegen müssen Sie sowohl die Pflanze, als auch den Blumenkübel schützen.

Laub ist das beste und preiswerteste Frostschutzmittel für alle Pflanzen – und Laub ist nachhaltig. Nehmen Sie einen großen Jutesack, füllen Sie zunächst eine Schicht Laub hinein, setzen Sie darauf den Blumenkübel und füllen Sie anschließend mit Laub auf.

Kein Sack zur Hand aber eine große Mörtelwanne? Auch dieser Trick klappt wunderbar: Laub oder abgeschnittene Stauden wie Astern in die Mörtelwanne füllen, Topfpflanzen hineinsetzen, mit Laub abdecken, fertig.

Wenn der Blumenkübel auch im Winter hübsch aussehen soll: Im Handel gibt es auch dicke, weihnachtlich rot oder grün gefärbte Matten aus Bast oder Jute. Wickeln Sie diese um den Kübel herum, beachten Sie jedoch unbedingt nachfolgende Tipps:

Warum ist guter Wasserabfluss so wichtig?

Pflanzen vertragen keine Staunässe. Daher muss Wasser auch im Winter immer gut abfließen. Kontrollieren Sie die daher Wasserabzugslöcher. Oft sind sie im Herbst mit Wurzeln durchwachsen und müssen erst einmal freigelegt werden. Am einfachsten und schnellsten geht dies mit einer Bohrmaschine.

Steintrog mit Zimmerpflanzen. Sie dürfen den Sommer über draußen bleiben, doch im Herbst müssen die frostempfindlichen Topfpflanzen wieder ins Warme. Sie sind nur eine  Saisonbepflanzung im Steintrog, aber hübsch und sehenswert.

Warum ist Schattieren wichtig?

Während wir uns im Winter über jedes bisschen Sonne freuen, ist zu viel Sonne für winterharte Pflanzen im Blumenkübel ein Problem. Wintersonne taut die Wurzeln auf, die Pflanzen meinen, es wäre Zeit aufzuwachen, treiben aus und schon die nächste starke Frostnacht rafft die Pflanze dahin. Das muss nicht sein!

Dagegen hilft, Rosen oder Hortensien im Topf zu schattieren. Entweder mit einem Überwurf aus Vlies oder mit Tannenzweigen. Das kann sogar recht hübsch aussehen.

Wohin mit Pflanzen im Blumenkübel im Winter?

Rücken Sie Gräser und laubabwerfende Pflanzen (Hostas, Rosen, Stauden) im Blumenkübel nahe an die Hauswand. Gerne auf die Nordseite, damit die Pflanzen nicht zu früh austreiben.
Immergrüne Gehölze im Pflanzkübel sind zwar attraktiv, brauchen aber auch im Winter etwas mehr Aufmerksamkeit. Der Wurzelballen darf nicht austrocknen und muss entsprechend oft kontrolliert und ggf. gegossen werden.

Halbes Holzfass mit Stauden dauerhaft bepflanzt. Holzkübel und Stauden können kann problemlos draußen überwintern.

Wie oft gießen im Winter?

Natürlich brauchen auch getopfte Pflanzen im Blumenkübel im Winter Wasser. Kontrollieren Sie die Feuchtigkeit des Bodens etwa einmal wöchentlich. Machen Sie am besten eine Daumenprobe oder nutzen Sie einen Feuchtigkeitsmesser, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Muss man Rosen im Blumenkübel im Herbst zurückschneiden?

Ja, besser ist das. Schneiden Sie die Rose auf etwa 50 cm zurück und entfernen Sie dabei alle (kranken) Blätter. Entsorgen Sie diese im Hausmüll und nicht im Kompost. Der richtige Rosenschnitt erfolgt erst im Frühling. Wenn möglich, stellen Sie die Rose anschließend nahe an die Hauswand, schattieren diese oder stellen Sie sie gleich an eine Stelle, an der Wintersonne nicht hinkommt.

Hostas und Minze wachsen in einfachen Blumentöpfen aus Kunststoff und überstehen darin auch den Winter. Jiaougulan, das Kraut der Unsterblichkeit, wächst in einem halben Holzfass. Es wird im Herbst bodentief abgeschnitten und kommt jedes Jahr ab März zuverlässig wieder. Erprobt bis minus 22 Grad Celsius

Überstehen Hostas den Winter auch in einfachen Blumentöpfen aus Kunststoff?

Meiner Erfahrung nach, ja. Ich stelle meine getopften Hostas auf der Nordseite nahe der Hauswand auf. Preiswerte Kunststoffkübel haben dünne Wände und halten nicht so lange, wie hochwertige Blumenkübel. Aber manchmal geht es nicht anders und dann muss ich nehmen, was ich habe. Robuste Hostas oder Minzen schaffen das.

 

Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.
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