Wird Farbharmonie im Blumengarten überbewertet?
Es gibt Gartenbesitzer, die verbannen gelbe oder gar orange Blumen nach Ostern komplett aus ihrem Garten. Dabei sind gelbe Blüten in freier Natur am häufigsten vertreten. Denken Sie nur an Löwenzahn und Hahnenfuß – ohne deren Blüten wäre es um zahlreiche Insekten noch viel schlechter gestellt, als es derzeit ohnehin schon ist. Doch im Garten sollen sie nicht sein? Ein Fehler, wenn sie mich fragen. Denn gelbe Blumen machen nicht nur Bienen glücklich, sondern auch Menschen, sagen Psychologen. Gelb macht glücklich, zufrieden, stimmt zuversichtlich und fördert die Gesundung kranker Menschen. Warum also auf das enorme Potenzial verzichten? Nur wegen einer angestrebten Farbharmonie im Blumengarten? Bitte nicht!
Warum sollten Sie sich von einem festen Farbkonzept im Garten befreien?
Die legendäre britische Gärtnerin und Künstlerin Getrude Jekyll brachte zu ihrer Zeit das Thema Farbharmonie in den Garten. Sie wollte Beete wie Teppiche oder gestickte Wandbilder gestalten. Klar, dass dabei alle Pflanzen wohl geordnet und miteinander harmonieren sollten. Damals eine kühne, fast schon revolutionäre Idee, denen viele Hobbygärtner auch gerne folgten. Manche Gartengestalter tun es noch immer.
Der Haken an der Sache ist nur: Ein Garten ist im Idealfall ein Stück Natur. Und die Natur hält sich nur an ihre eigenen Regeln, die da lauten: Kommt ein Samen geflogen und geht er auf, dann ist es wohl der richtige Platz für diese Pflanze. Sie wird blühen und wieder für Nachwuchs sorgen, ganz gleich, ob ihre Blütenfarbe ins Farbkonzept des Gärtners passt oder nicht. Das ist auch gut so, denn Mutter Natur macht keine Fehler, sondern spornt uns stets zum Umdenken und zum Wechseln der Perspektive an.
Lesen Sie im Schwesterblog Wo Blumenbilder wachsen: Farbharmonie im Garten zwischen Theorie und Wirklichkeit.
- Was tun, wenn Blumen sich nicht an Ihr Farbkonzept im Garten halten?
- Wie wirken Farben im Blumengarten?
- Warum harmonieren Rosen von David Austin scheinbar immer?
Taglilien in Feuerfarben machen gute Laune und setzen die Regeln der geplanten Farbharmonie im Blumengarten scheinbar außer Kraft. Gut so!
