Gäbe es dieses Geranium noch nicht, müsste man es glatt erfinden. Armenischer Blutstorchschnabel, auf lateinisch Geranium Psilostemon-Hybride ‚Patricia‘. Er kam vor  Jahren in meinen Garten und begeistert von Juni bis Ende Oktober mit pinker Blütenpracht. Doch der Reihe nach:

Für jeden Standort im Garten gibt es passende Storchschnäbel.

Die Storchschnabelfamilie ist bekanntlich groß und artenreich. Es scheint, als hätte der liebe Gott gewollt, dass es für jeden Lebensraum im Garten mindestens einen Vertreter dieser Staude gibt. Aus der Staudengärtnerei meines Vertrauens brachte ich schon vor Jahren überaus zähes, trockenheitsliebendes Balkan-Geranium für die Südmauer mit. Dort gedeihen diese, eher niedrigen Sorten prächtig, blühen hübsch und sind ansonsten völlig anspruchslos.  Ein Rückschnitt im zeitigen Frühling, ein bisschen organischen Dünger und los geht’s. Läuft’s gut, blühen manche von ihnen nach einem Rückschnitt nach der Blüte im Spätsommer gerne auch ein zweites Mal. Ihr heißer Standort in wochenlang absolut trocken gehaltenen Betonpflanzsteinen könnte härter nicht sein, doch diese Spezialisten kommen damit bestens zurecht.

Blumenbild Swinging Pink

Blumenbild Swinging Pink

Armenischer Blutstorchschnabel Patricia liebt es sonnig – aber nicht nur.

Ganz anders der Armenische Blutstorchschnabel Patricia. Er beansprucht gut und gerne einen Quadratmeter Boden für sich und wird auch bis zu einem Meter hoch. Sein Platz zu Füßen der Kletterrosen am Hang gefällt ihm sehr: Den ganzen Tag in der Sonne baden und dabei mit ellenlangen Wurzeln Wasser aus den entferntesten Ritzen des lehmig-steinigen Abhangs holen.

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Auch mit weniger sonnigen Standorten kommt Patricia zurecht, doch je sonniger, desto blütenreicher. Vergleichen müssen Sie das bitte selbst, denn an meinem Sonnenhang sind ausschließlich Sonnenplätze zu vergeben. Dort beginnt der Armenische Storchschnabel ab Juni zu blühen und liefert leuchtend pinke Blüten am laufenden Band. Ich schaffe es kaum, Verblühtes regelmäßig auszuputzen, wobei das allerdings wichtig wäre und die Pflanze anspornt, auch weiterhin zu blühen.

Ein radikaler Rückschnitt fördert die zweite, späte Blüte.

Um das leidige Ausputzen ein wenig zu beschleunigen, schneide ich inzwischen nicht einzelne Blüten heraus, sondern ganze Blütenstängel, sobald ein Großteil der Blüten daran verblüht ist. Auf diese Weise blüht der Armenische Blutstorchschnabel ab Juni bis August. Danach schneide ich die ganze Pflanze radikal herunter. In kürzester Zeit treibt sie jedoch wieder aus und blüht erneut. Ist der Herbst, so wie dieses Jahr lang und schön, steht der Armenische Blutstorchschnabel auch noch Ende Oktober in voller Blüte. Ein tolles Bild mit schöner Fernwirkung: Leuchtend pinke Blüten am Sonnenhang.

Ein Loblied auf den Armenischen Blutstorchschnabel | Ein pinkes Blütenmeer bis in den späten Herbst hinein: Armenischer Blutstorchschnabel gedeiht prächtig am Sonnenhang und hilft, welkende Frühlingsboten gnädig zu verstecken.

Armenischer Blutstorchschnabel Patricia im Garten

Armenischer Blutstorchschnabel Patricia im Garten

Tipp: Weil Armenischer Blutstorchschnabel Patricia so ausladend ist, passen auch allerlei Blumenzwiebeln unter das Blätterkleid. Krokusse, Schneeglöckchen, botanische niedrige Tulpen oder Narzissen blühen schon ab März, wenn vom Storchschnabel kaum etwas zu sehen ist. Sind die Frühlingsboten verblüht, deckt der Storchschnabel das welkende Kraut gnädig unter seinen Blättern zu.

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Fiona Amann

Fiona Amann ist Texterin und Blumenfotografin und gärtnert leidenschaftlich gerne. Auf Blumenbilder.org bloggt sie über Leben mit Blumen: Raumgestaltung mit natürlich schönen Blumenbildern, Fototapeten und Blumenkissen. Dazu gewährt die Bloggerin Einblicke in ihren Garten, gibt Pflegetipps für Zimmerpflanzen und stellt Bücher zu den Themen, Garten, Kochen und Wohnen mit Grün vor.
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